27.07.2022

BDWi, inklusive BA, fordert niedrigere Lohnsteuern anstatt höherer Lohnersatzleistungen

BDWi-Präsident Michael H. Heinz, Bundesminister Hubertus Heil.

Der Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) – dem auch der Bundesverband Automatenunternehmer (BA) angehört – kommentiert die Debatte zu den Bürgergeld-Eckpunkten von Arbeitsminister Heil und den Steuerabsenkungsvorschlägen von Finanzminister Lindner. Trotz der sich abzeichnenden Wirtschaftskrise würde viele Betriebe immer stärker unter einem Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel leiden.

Arbeitsmarkteffekt verpufft

„Wir brauchen keine höheren Lohnersatzleistungen. Wir brauchen niedrigere Lohnsteuern, die für mehr Netto vom Brutto sorgen“, so Michael H. Heinz. Weiter betont der BDWi-Präsident: „Mit dem Anstieg des Mindestlohnes verschieben sich auch die darüberliegenden Lohngruppen nach oben. Damit werden viele Jobs attraktiver. Nur entsteht durch die Einkommensteuer ein gegenläufiger Effekt. Der Anstieg der Belastung durch Steuern ist in diesem Lohnbereich besonders spürbar. Wenn dann noch die Lohnersatzleistungen deutlich angehoben werden, verpufft der Arbeitsmarkteffekt."

Eingriff in die Tarifautonomie

Heinz abschließend: "Die Bundesregierung hat entgegen aller ordnungspolitischer Vernunft in die Tarifautonomie eingegriffen. Nun darf sie nicht auch noch die positiven Auswirkungen ihrer falschen Politik konterkarieren. Viel besser wäre es, mit einer Anhebung des Grundfreibetrages und einer Abflachung des Tarifverlaufs dafür zu sorgen, dass die höheren Löhne bei den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ankommen.“

Der Bundesverband Automatenunternehmer schließt sich diesen Forderungen ausdrücklich an. Auch die Betriebe der Automatenwirtschaft erleben einen akuten Fach- und Arbeitskräftemangel, der letztlich auch die Bereitstellung legaler und sicherer Glücksspielangebote in den Spielhallen und in den gastronomischen Betrieben der organisierten Automatenunternehmerinnen und Automatenunter gefährde, so BA-Geschäftsführerin Simone Storch. 

Fehlentwicklungen benennen

Im BDWi sind zwanzig Branchen der Dienstleistungswirtschaft aus über 100 000 größtenteils mittelständischen Unternehmen vertreten. Der BA ist Gründungsmitglied des Verbandes, und BA-Präsident Thomas Breitkopf ist aktuell einer der BDWi-Vizepräsidenten. "Der BDWi meldet sich regelmäßig für die Interessen der Dienstleistungsbranche zu Wort, weist auf Fehlentwicklungen hin und schafft Kommunikationswege, um Anliegen unserer Mitgliedsunternehmen an die Entscheider in der Politik zu übermitteln", heißt es erläuternd in einem BA-Rundschreiben.