02.06.2023

Fachkräftemangel: Dienstleister brauchen mehr Flexibilität

BDWi-Präsident Michael H. Heinz

Bei einem digitalen Mittelstandsgipfel am 31. Mai hat Michael H. Heinz vom Bundesverband der Dienstleistungswirtschaft (BDWi) Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck aufgefordert, „sich stärker in die arbeitsmarktpolitischen Debatten einzumischen.“ Das gelte insbesondere für den Fachkräftemangel, das Arbeitszeitgesetz, den Mindestlohn und die Lohnnebenkosten im Rahmen der Reform der sozialen Sicherungssysteme. 

Massives Problem: Mangel an Fach- und Arbeitskräften

„Der Krieg in der Ukraine, hohe Energiepreise, gestörte Lieferketten, Inflation und die Nachwirkungen der Pandemie belasten auch die Dienstleistungswirtschaft. Ein massives Problem bleibt aber der Mangel an Fach- und Arbeitskräften. Statt Arbeitslosigkeit herrscht Arbeiterlosigkeit. Darum wäre es wünschenswert, dass sich der Bundeswirtschaftsminister hier stärker ins Zeug legt“, erklärt BDWi-Präsident Michael H. Heinz.

„Wir haben eine Diskussion zur 4-Tage-Woche – bei Arbeitskräftemangel. Unsere Mitglieder brauchen aber mehr Flexibilität. Darum würden wir es sehr begrüßen, wenn sich Bundeswirtschaftsminister Habeck im Rahmen der laufenden Gesetzgebung zur Arbeitszeit für eine Abkehr von einer Tagesarbeitszeit hin zu einer Wochenarbeitszeit stark machen würden“, so Heinz.

Flexibilisierung nicht nur einseitig

„Die Sozialversicherungssysteme stehen unter einem enormen Kostendruck. Bei den sich anbahnenden Reformdiskussionen darf das Ziel, die Lohnnebenkosten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen, nicht unter die Räder kommen“, fordert Heinz.

Der Bundesverband Automatenunternehmer BA schließt sich den Forderungen des BDWi ausdrücklich an. Auch die Betriebe der Automatenwirtschaft stünden aufgrund des Fachkräftemangels, Strukturwandels von Arbeitsmodellen und stetig steigenden Lohnkosten (ohne Möglichkeit dies über Preisanpassungen auszugleichen) unter Druck. Der BA ist Gründungsmitglied de BDWi und BA-Präsident Thomas Breitkopf gleichzeitig BDWi-Vizepräsident und Schatzmeister.

Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes solle nicht nur einseitig ausgerichtet sein, so der BA weiter, sondern sich vielmehr auch an den Bedürfnissen der Unternehmen ausrichten. „Eine kluge und ausbalancierte Arbeitsmarktpolitik ist eine der essentiellen Grundlagen einer starken Wirtschaft. Diese brauchen wir dringend, um die massiven Herausforderungen der kommenden Jahre zu bewältigen“, so der BA.