09.08.2022

Suchtbeauftragter Blienert fordert massive Werberegulierung für Sportwetten

Burkhard Blienert (SPD), Sucht- und Drogenbeauftragter der Bundesregierung, fordert ein Verbot der Fernseh-, Rundfunk- und Internetwerbung für Sportwetten vor 21 Uhr.

Der Sucht- und Drogenbeauftragen der Bundesregierung, Burkard Blienert (SPD), wünscht sich „natürlich so wenig Werbung für Sportwetten wie möglich, am besten überhaupt keine“. Dies sagte Blienert der Ippen Media-Gruppe, zu der Zeitungen, wie zum Beispiel der „Münchner Merkur“ und die „Frankfurter Rundschau“ gehören.

Blienert fordert Verbot der Fernseh-, Rundfunk- und Internetwerbung vor 21 Uhr

Für Blienert sei „Werbung für suchtgefährdende Angebote nie etwas Sinnvolles“. Er halte es für „eine ganz schlechte Entwicklung“, dass Werbung und Sponsoring im Profifußball in den letzten Jahren eine so dominante Rolle eingenommen haben. Blienert fordert eine „vernünftige Werberegulierung für Sportwetten“ schon vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Konkret heißt das: „Ein Verbot der Fernseh-, Rundfunk- und Internetwerbung vor 21 Uhr, wie dies für Onlinecasinos der Fall ist“, zitiert in merkur.de.

Unterschiedliche Stimmen aus der Politik

Was sagt die Politik? Während in diesen Tagen Bremen Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) mit Radikalforderungen auffällt, kommen aus der Union und der FDP gemäßigtere Töne. Stephan Mayer, sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU, spricht bei merkur.de von einem „langwierig verhandelten, fairen und guten Kompromiss“. Ein Sportwetten-Werbeverbot sei „nicht erforderlich“.

Philipp Hartewig (FDP) bewertet den Glückspielstaatsvertrag als „sinnvollen Schritt in die richtige Richtung“ und verweist auf die Sportwettsteuern – 2021 waren es 470 Millionen Euro –, die dem Fiskus zugute kommen.

Der Grünen-Politiker Philip Krämer hingegen kritisiert die TV-Spots von Wettanbietern als „oftmals sehr martialisch“ und „in höchstem Maße manipulativ“. Krämer, der Mitglied im Sportausschuss, sagt bei merkur.de: „Die Zunahme der Werbung für Sportwetten ist höchst problematisch und sollte von der Politik regulierend angegangen werden.“