05.09.2025

Merkur Group: "Mr. Werbung" Hans-Udo Midding sagt Tschüss

Abschied von der Merkur-Sonne: Hans-Udo Midding (links) verlässt die Merkur Group nach 44 Berufsjahren und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Manfred Stoffers, stellvertretender Vorstandssprecher der Merkur.com AG, bedankt für sich für die herausragende Zusammenarbeit.

Sein gesamtes Berufsleben hat Hans-Udo Midding der Merkur Group gewidmet – nun verabschiedet sich der Lübbecker und geht nach 44 Jahren in den Ruhestand. „Alles hat seine Zeit“, erklärt der 64-Jährige. „Ich werde mich zukünftig verstärkt um mein Enkelkind kümmern, viel Rad fahren und verreisen.“ Über Jahrzehnte war er das Gesicht, wenn es um Werbung mit der lachenden Merkur-Sonne ging. Ganz gleich, ob Messestände, Plakatkampagnen, Zeitungsanzeigen oder klassische Werbemittel – er hat dafür gesorgt, dass die Innovationen des Unternehmens ansprechend präsentiert wurden und die nötige Aufmerksamkeit bekamen.

Persönlicher Dank von Paul Gauselmann und Manfred Stoffers

„Im Namen des gesamten Vorstands möchte ich mich für die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit und den jahrzehntelangen Einsatz bedanken“, erklärte Manfred Stoffers, stellvertretender Vorstandssprecher der Merkur.com AG. „Auf Herrn Midding war absolut Verlass; er war immer da, wenn es darauf ankam – stets kreativ, belastbar und loyal.“ Auch Unternehmensgründer Paul Gauselmann ließ es sich nicht nehmen, den Lübbecker Kreativ-Vulkan persönlich zu verabschieden und ihm für die enge sowie vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken.

Als Hans-Udo Midding 1981 seine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Merkur Group begann, war Ronald Reagan Präsident der USA und eine gewisse Nena ein aufstrebender Star am Pop-Himmel. Das Unternehmen hatte bereits rund 1000 Beschäftigte. Wenige Jahre später kamen die Verkaufsschlager „Merkur Disc“ und „Venus Multi“ auf den Markt und begünstigten ein rasantes Wachstum. Nach der Ausbildung startete Midding als Sachbearbeiter in der Werbeabteilung, später wurde er Werbeassistent und übernahm zugleich als Teamleiter die Produktion innerhalb der Marketingabteilung. Die Digitalisierung war noch weit entfernt, Printprodukte mussten von Hand geklebt und mit dem Auto zur Druckvorstufe und anschließend zur Druckerei gefahren werden. „Heute sind das nur noch ein paar Klicks am Computer“, erläutert der Marketingfachmann.

Mit der LKW-Werbung zum großen Chef in die Merkur-Allee

Der Lübbecker wurde zunächst zum stellvertretenden Abteilungsleiter und 2004 schließlich zum Abteilungsleiter ernannt. Über 19 Jahre bekleidete er diese Position, stattete zahlreiche Messen aus und realisierte etliche ausgefallene Werbeartikel für treue Kunden. Ganz gleich ob Walkmans, Plüschtiere oder Schneeschieber – die Suche nach extravaganten Werbegeschenken begleitete ihn sein gesamtes Berufsleben. Und nicht immer war dies den Chefs so einfach zu präsentieren wie heute. Er erinnert sich noch gut daran, wie er auf einen Lkw krabbelte, die Werbung dort eigenhändig anbrachte und das Gefährt durch die Merkur-Allee tuckerte, um von Paul Gauselmann begutachtet zu werden – und dieser schließlich die Freigabe erteilte.

Hans-Udo Midding erlebte mit, wie die Merkur Group auch international wuchs, neue Märkte erschloss und zu einem Konzern mit rund 15 000 Mitarbeitern wurde. Seine anfangs oftmals noch handwerklich geprägte Tätigkeit wird heutzutage fast ausschließlich digital bewältigt – und das KI-Zeitalter hat gerade erst begonnen. Wo die Reise hingeht? Eine Glaskugel hat auch der erfahrene Werbe-Experte nicht. Für ihn stehen zukünftig ohnehin andere Dinge im Mittelpunkt. Neben dem Enkelkind möchte sich Midding auch ehrenamtlich engagieren. Vielleicht beim Bürgerbus oder der Betreuung älterer Menschen. „Das lasse ich auf mich zukommen“, betont er – und es klingt wieder ganz nach seinem Motto „Alles hat seine Zeit“.