Reaktionen auf Razzia
Die bundesweite Razzia in insgesamt neun Bundesländern wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Computerbetrugs durch Manipulation von Geldspielgeräten (der AutomatenMarkt berichtete online) hat in der Branche für erheblichen Wirbel gesorgt. Simone Storch, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Automatenunternehmer, hat den Stand der Dinge und die ersten Reaktionen aus den Landesverbänden in einem BA direkt-Rundschreiben noch einmal zusammengefasst.
Beweismittel sichergestellt
Nach Aussage des federführenden Landeskriminalamtes (LKA) Schleswig-Holstein wird einer bundesweit agierenden Tätergruppe vorgeworfen, sich erhebliche Gewinne dadurch verschafft zu haben, dass sie in einem großen Umfang Geldspielautomaten manipuliert habe. Hierzu seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden. In Schleswig-Holstein habe man einen Hauptverdächtigen verhaftet.
Die Tatverdächtigen sollen zudem über ein bundesweites Netz von Kunden aus dem Bereich von Automatenaufstellern und Spielhallenbetreibern verfügen, die die Manipulationen zu ihrem Vorteil eingesetzt haben sollen. Einem Pressebericht zu Folge habe die Kieler Staatsanwaltschaft bekannt gegeben, dass die Software zur Manipulation aus Russland stamme.
Verbände begrüßen Aktion
Der Automaten-Verband Saar (AVS) und der Automaten-Verband Schleswig-Holstein (ASH) haben sich daraufhin mit Pressemitteilungen an die Medien in ihren Bundesländern gewandt und das entschiedene Vorgehen der Behörden ausdrücklich begrüßt: "Wir stehen uneingeschränkt hinter den Vollzugsmaßnamen der Polizei. Alle kriminellen Machenschaften müssen lückenlos aufgedeckt und geahndet werden", erklärte AVS-Vorsitzender Christian Antz.
Beide Verbände sehen die Politik in der Verantwortung, um das Erstarken des illegalen Marktes zu verhindern. ASH-Vorsitzender Wolfgang Voß kritisiert die umfassende und auf Verknappung des Angebots zielende Regulierung des legalen gewerblichen Automatenspiels: "Wenn es auf Grund der gesetzlichen Rahmenbedingungen kaum noch möglich ist eine legale Spielhalle wirtschaftlich zu betreiben, dann bekommen unseriöse Anbieter immer mehr Auftrieb. Diese Betreiber zahlen weder Steuern noch halten sie sich an die Bestimmungen des Jugend- und Spielerschutzes. Nur wenn ein legales Spielangebot in ausreichender Form vorhanden ist, kann der Verbraucherschutz auch wirklich gewährleistet werden."
Beide Verbände verweisen in diesem Zusammenhang auch auf ihre eigenen Aktivitäten gegen illegale Marktteilnehmer. Hierbei werden die zuständigen Behörden über illegal arbeitende Betriebe sowie Verstöße gegen die Spielverordnung und die landesgesetzlichen Regelungen informiert und dadurch maßgeblich bei der Aufdeckung und dem Vollzug unterstützt.