13.08.2004

Studie: Staatliche Glücksspiel-Monopole in der EU

Jüngste Entscheidungen des EuGH bringen das staatliche Glücksspielmonopol ins wanken.

Die Wirtschaftsexperten des MECN (Media & Entertainment Consulting Network) haben sich in einer Studie den Fragen angenommen, die in letzter Zeit gerade durch die aktuellen Urteile des Europäischen Gerichtshofes und nationaler Gerichte aufgekommen sind.

Die Studie „The European Union and ist Impact in State-Licensed Gambling Monopolies“ basiert auf der Befragung der verschiedenen Anbieter und Analysen der Strategien der staatlichen Monopole.

Das MECN stellt dabei folgende sechs Thesen auf:

1. Vor allem bei österreichischen und britischen privaten Wettanbietern steht die internationale Expansion an oberster Stelle der Vorstandsagenda.


2. Für die staatlichen Wett- und Lotterieunternehmen bedeutet eine zunehmende Liberalisierung eine ernsthafte Existenzgefahr.

3. Die letzten Gerichtsentscheidungen des europäischen Gerichtshofes und nationaler Gerichte tendieren mehr und mehr zu einer Liberalisierung des europäischen Wettmarktes.


4. Es werden in den nächsten Monaten detaillierte Analysen durchgeführt werden, die die Legitimität der staatlichen Monopole untersuchen.

5. Staatliche Wett- und Lotteriemonopole verhalten sich in einigen Bereichen - aber nicht generell - tatsächlich ähnlich wie private Anbieter und konträr zu ihrer eigentlichen Aufgabe.

6. Um nicht eine vollständige Auflösung der monopolistischen Strukturen zu riskieren, werden die staatlichen Anbieter einige Produkte, Vertriebskanäle und Marketingkampagnen anpassen oder gar einstellen müssen.