14.05.2024

Zahl der Ausbildungsverträge wächst, deckt aber nicht den Bedarf

Laut Berufsbildungsbericht 2024 ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge erneut gestiegen, aber auch die Zahl der jungen Erwachsenen ohne Berufsabschluss liegt mit 2,86 Millionen auf einem Rekordhoch. Angebot und Nachfrage passen offensichtlich nicht zusammen.

Der Berufsbildungsbericht 2024 zeigt viel Positives, aber deckt auch Probleme auf, wie die gestiegene Zahl von jungen Menschen ohne Ausbildungsplatz.

Der positive Trend bei der Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge verstetigt sich. Er ist zum dritten Mal in Folge angestiegen. Auch für die schulischen Ausbildungsgänge in Berufen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens ergab sich ein Anstieg. Außerdem liegt der Anteil der übernommenen Auszubildenden wieder auf einem hohen Niveau von 77 Prozent.

2,86 Millionen junge Erwachsene ohne Berufsabschluss

Allerdings blieben zuletzt mehr junge Menschen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz erfolglos, obwohl Betriebe und Unternehmen Bedarf haben. Auch die Zahl junger Erwachsener ohne Berufsabschluss ist weiter gestiegen auf 2,86 Millionen. „Diese Entwicklung macht mir Sorge“, so Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger.

Der Bericht zeigt einen Anstieg des Ausbildungsangebotes um 3,4 Prozent auf 562 600. Sowohl für die traditionelle Ausbildungsnachfrage (+3,6 Prozent auf 515 600) als auch für die erweiterte Nachfrage nach Ausbildungsplätzen (+3,2 Prozent auf 552 900) ergab sich 2023 ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System erhöhte sich um 3,0 Prozent auf 489 200. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen um 6,6 Prozent auf 73 400. Für die Zahl der unversorgt gebliebenen Bewerber ergab sich ein Anstieg um 16,3 Prozent auf 26 400 Personen.

„No-Go für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland“

Aus Anlass der Veröffentlichungen erklärt Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB): „Größte Sorge bereitet mir, dass die Zahl der jungen Menschen unter 35 Jahren ohne Berufsabschluss weiter auf jetzt rund 2,9 Millionen gestiegen ist. Mittlerweile ist fast jeder fünfte in dieser Altersgruppe davon betroffen. Das können wir uns nicht leisten, das ist ein ‚No-Go‘ für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Deutschland.“

Hier kann der Berufsbildungsbericht 2024 heruntergeladen werden.