01.03.2024

FDP kritisiert Trugschluss – "Maßnahmen der Regierung verlagern das Spielen in die Illegalität"

Dirk Fischer (links), Vorsitzender vom Automatenverband Baden-Württemberg, im Gespräch mit dem FDP-Landtagsabgeordneten Nico Weinmann.

Eine Anfrage der FDP-Fraktion im Stuttgarter Landtag sorgte kürzlich für einen kurzen Bericht des Landesfernsehens L-TV über das illegale Glücksspiel in Baden-Württemberg.

„Die Maßnahmen der Landesregierung verlagern das Spiel in die Illegalität“, erklärt FDP-Landtagsabgeordneter Nico Weinmann in dem L-TV-Bericht, der im Heilbronner Magic Casino gedreht wurde.

Zahl der Glücksspieldelikte fast vervierfacht

Parallel zu einer immer stärkeren Regulierung und Begrenzung des legalen Spiels hätten „die Anzeigen des illegalen Glücksspiels enorm zugenommen“, kritisiert Weinmann. Hier werde nach dem Sprichwort „aus dem Auge, aus dem Sinn“ verfahren, „aber das ist halt nicht so. Die Nachfrage besteht und wenn man diese nicht auf dem legalen Markt erfüllen kann, dann sucht man sich das Pendant, ähnlich wie in der Prohibition, im illegalen Bereich“, so der FDP-Landtagsabgeordnete. Das würden auch die Zahlen des Landesinnenministeriums belegen, das zu der FDP-Anfrage erklärte, dass sich die Zahl der Glücksspieldelikte im Land von 2018 auf 2022 fast vervierfacht habe.

Dem gegenüber stehen die Leerstände, die durch die Regulierungsmaßnahmen im legalen Glücksspiel ausgelöst wurden, wie auch der Vorsitzende des Automatenverband Baden-Württemberg, Dirk Fischer, in dem Bericht erklärt: „Hier haben früher Menschen gearbeitet. Am Standort Heilbronn hatten wir früher 60 Automaten, heute nur noch zwölf.“

Erhalten, was da ist

Nach Abschluss aller anhängiger Gerichtsverfahren werde es nur noch 30 bis 40 Prozent der legalen Automaten am Markt geben, so Fischer. Dafür wachse der illegale Markt – ohne Spieler- und Jugendschutz. Fischer zitiert Zahlen von Polizei, Regierungsstellen und vom Bundesdrogenbeauftragen Burkhard Blienert, die von 50 000 bis 60 000 illegalen Automaten ausgehen. Dem stünden, noch, 150 000 legale Geldspielgeräte gegenüber. Fischer: „Wir brauchen im Grunde jetzt erstmal ein Moratorium, damit wir das was im Moment noch da ist erhalten.“