29.06.2012

Gauselmann: Branche rückt zusammen wie noch nie!

Paul Gauselmann: "Bis die Gerichte entschieden haben, bleibt die Verunsicherung in unserer Branche. Bis dahin bleiben wir aber als Unternehmer grundsätzlich voll optimistisch."

Im aktuellen AutomatenMarkt, der heute an unsere Leserinnen und Leser verschickt wird, bezieht VDAI-Vorsitzender Paul Gauselmann Position zur Absage der IMA 2013 und zum politischen Ringen der Branche um faire Rahmenbedingungen.

So kritisiert Paul Gauselmann im Interview: „Die Bundesländer beabsichtigen Gesetze, die ihr Glücksspiel-Kartell mit Lotto, Spielbanken und Sportwetten fördern, aber gleichzeitig das private gewerbliche Spiel stark einschränken sollen. Die ersten Gesetze sind jetzt in Berlin, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein in Kraft getreten. Besonders das Berliner Gesetz zeigt die Unmöglichkeit und Verfassungswidrigkeit der Vorgaben. Sollte auch der Erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag am 1. Juli in Kraft treten, wären 50 Prozent der Branche und damit auch entsprechend unsere mehr als 70 000 Arbeitsplätze gefährdet.“

Gauselmann weiter: „In einer solchen Situation können wir als Branche nicht einfach so tun, als wäre nichts gewesen. Insofern ist die Absage der IMA ein branchenpolitisches Signal.“

Auf die Frage „Bedeutet der Ausfall unserer Branchenmesse, dass die Gegner des gewerblichen Spiels ihre Ziele erreicht haben?“ entgegnet der VDAI-Vorsitzende resolut: „Ganz im Gegenteil. Sie haben erreicht, dass die Branche so eng zusammengerückt ist wie noch nie. Das verleiht uns eine ungeheure Kraft, die wir auch brauchen, um unser gutes Recht gegen die ungerechtfertigten und teilweise auch unlauteren Angriffe unserer Gegner zu verteidigen. Die Vorgaben in den Ländergesetzen und im Glücksspielstaatsvertrag sind in großen Teilen offensichtlich rechts- und verfassungswidrig. Das bestätigen zahlreiche namhafte Rechtsexperten. Deswegen werden wir das Unrecht mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpfen.“

Weiter betont Paul Gauselmann: „Ich bin mir vollkommen sicher, dass das alles nicht so kommt, wie es sich die Konkurrenten in den Ländern ausgemalt haben. Aber die Politik hatte dorthin eben ein nahes und offenes Ohr. Erste Prozesse speziell in Berlin haben wir schon angestrengt. Bis allerdings die Gerichte entschieden haben, bleibt die Verunsicherung in unserer Branche. Bis dahin bleiben wir aber als Unternehmer grundsätzlich voll optimistisch.“

Die Frage „Was bedeutet die IMA-Absage für unsere Branchenmesse in 2014?“ beantwortet Gauselmann: „Ich hoffe, dass wir bis dahin eine rechtliche Klärung erreicht haben, denn eine Branchenmesse macht nur Sinn, wenn auch neue Hoffnung für Wachstum in unserem Wirtschaftszweig besteht. Aber ich bin mir sicher, dass dies gelingen wird, denn das Recht ist auf unserer Seite. Nach wie vor stehe ich zu meiner Aussage: ,Wenn es unser Spiel nicht gäbe, müsste es erfunden werden, um die Spielfreude in den seit 60 Jahren richtigen, staatlich eng geregelten Kanal zu lenken.’ Wir können uns also mit Mut und Selbstbewusstsein den Hürden und Herausforderungen stellen, die sich vor uns auftun.“