Hamburger Kaufmann geißelt die staatliche Doppelmoral
Der Hamburger Automatenunternehmer Rolf Mahnke ist in der Hamburg-Ausgabe der BILD-Zeitung mit der Anzeige "Gleiches Recht für alle" an die Öffentlichkeit getreten. "Gleichzeitig haben wir gleichlautende Plakate in unseren Spielstätten platziert. Meine Hamburger Berufskollegen sind eingeladen, sich an dieser Aktion gegen staatliche Doppelmoral zu beteiligen", erklärt der 66-jährige Hanseat, seit über vier Jahrzehnten erfolgreicher Spielstättenbetreiber.
Seine Anzeige und Flugschrift hier im Wortlaut:
"Gleiches Recht für Alle! – Jetzt fördert der Staat die Spielsucht!
Die Spielbank Hamburg wirbt mit Extra-Geldverlosung in großformatigen Anzeigen und fördert damit die Spielsucht!
Und – das darf doch nicht wahr sein – überall, selbst in öffentlichen Gebäuden, darf nicht mehr geraucht werden, und ausgerechnet die staatliche Spielbank als Monopolist nimmt sich die Freiheit (und das Gesetz in die eigene Hand!) und verkündet öffentlich, dass in allen Spielbanken Hamburgs wieder geraucht werden darf!
Mit welcher Arroganz erlaubt sich der Staat hier, zum Zweck der Werbung neuer Kunden beziehungsweise der Abwerbung der Kunden aus Spielhallen,
die Spiel- und Nikotinsucht zu fördern? Jetzt muss Schluss mit der staatlichen Sonderbehandlung sein!
Ich stelle fest: viele staatlich konzessionierte Casinos mutieren zu ganz normalen Spielhallen! Und daher müssten sie sich als Spielhallen an die neue Spielverordnung halten."
Konkret stellt Rolf Mahnke fünf Forderungen auf:
"Hier fordere ich ab sofort, das gleiche Recht und gleiche Gesetze wie in anderen privat geführten Spielhallen anzuwenden:
1. Rauchverbot
2. Werbeverbot
3. Maximal zwölf Automaten
4. Drei Meter Abstand zwischen den Automaten mit Zwischenwand
5. Ab Dezember 2014 Reduzierung der Spielautomaten von 12 auf 8 Geräte
Gleiches Recht für alle – das haben wir verdient, und das ist man uns schuldig!"
Außerdem hat der Unternehmer aktuell folgenden Brief an das Bundeskanzleramt geschrieben:
"Liebe Frau Merkel, Ihre Begeisterung beim WM-Endspiel und die Freude mit jedem einzelnen Weltmeister war sehr schön anzuschauen. Die gemeinsame Freude, der Zusammenhalt und die Begeisterung der Zuschauer hat uns in der Weltöffentlichkeit sehr stark gemacht.
Aber was im Sport möglich ist, sollte auch in der Politik machbar sein. Leider arbeitet hier der Staat gegen seine Bürger, gegen seine Steuerzahler – das Wir-Gefühl ist hier praktisch außer Kraft gesetzt.
Daher meine Bitte an Sie als faire Diplomatin: Bitte lesen Sie den Anhang (die obige Schrift ,Gleiches Recht für Alle! – die Redaktion) und sprechen Sie ein Machtwort, denn abseits Ihrer Ressorts läuft wahrscheinlich ohne Ihre Wissen vieles aus dem Ruder."
Der Brief endet: "Wir in der Automatenbranche brauchen keine Wunder, wir möchten aber fair und gerecht behandelt werden.
Es liegt mit an Ihnen und Ihrem Eingreifen, auch wenn dies nicht Ihr übliches Tagesgeschäft betrifft, eine Gleichbehandlung von privaten Automatenaufstellern und staatlichen Casinos herzustellen.
Wir glauben an Sie. Mit freundlichem Gruß. Rolf Mahnke – Rolf's Freizeitzentrum GmbH."