24.03.2023

Hessen sagt dem illegalen Glücksspiel den Kampf an

Die Gießener Polizei hat seit 2020 erhebliche Erfolge im Kampf gegen das illegale Glücksspiel erzielt. (Foto: Polizei Mittelhessen)

Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) will die regionale Expertise in Mittelhessen nutzen und die konzertierte Bekämpfung des illegalen Spiels auf das gesamte Bundesland ausweiten.

DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker heißt die hessischen Bemühungen gut. Er zeigt auf, dass man mit Vollzug und einem attraktiven legalen Angebot das illegale Spiel eindämmen könne.

Das Polizeipräsidium Mittelhessen entwickelte 2020 ein Fahndungsmodell zum Kampf gegen illegales Glücksspiel. Seitdem hat sich die Polizei, vor allem in Gießen, im Rahmen eines Pilotprojektes auf die besonderen Anforderungen spezialisiert. Dieses Modell soll nach Vorgabe von Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) auf das gesamt Bundesland ausgeweitet werden.

Dies beinhalte auch Schulungsangebote an Kommunen. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der Online-Version der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ hervor.

Grundstock in Mittelhessen gelegt

Nach einer einjährigen Pilotphase, in der sich mit dem Problem illegales Glücksspiel vertraut gemacht wurde, führte die Polizei Mittelhessen die Arbeit in einer sogenannten Besonderen Aufbauorganisation fort. Fahndungserfolge und 70 Strafverfahren waren die Folge. Das Besondere ist, dass sich nicht nur einzelne Polizisten neben dem Tagesgeschäft der Bekämpfung illegalen Glücksspiels widmen, sondern Polizei, Ordnungsämter und Zoll gemeinsam gegen die Kriminellen vorgehen.

„Die Besondere Aufbauorganisation gegen illegales Glücksspiel hat gezeigt, dass wir spürbare Erfolge gegen illegale Spielhallen und Spielautomaten erreichen können“, wird Beuth vom Ministerium auf „faz.net“ zitiert.

Handlungsanweisungen, Vollzugskonzept und Checklisten aus dem Innenministerium

Das Innenministerium erarbeite konkrete Handlungsanweisungen für die Ordnungsbehörden von Städten und Gemeinden und erstelle ein landesweites Vollzugskonzept. Weiterhin geplant sind detaillierte Checklisten für die Kommunen.

DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker zeigt Wege auf

Der Dachverband der Deutschen Automatenwirtschaft (DAW) heißt auf „faz.net“ die hessischen Bemühungen gut. DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker führt an, dass etwa 150 000 legale Geräte schätzungsweise 40 000 illegalen Anlagen gegenüberstehen. Er skizziert zwei Wege, die geeignet seien, das illegale Glücksspiel einzudämmen: Zum einen durch ordnungsbehördlichen und polizeilichen Vollzug und zum anderen ein attraktives legales Angebot, das den Drang von Spielern in die Hinterzimmer begegne.

„Das stärkt am besten den Spieler- und Jugenschutz“, sagt Stecker der Zeitung.