Jahreshauptversammlung, Empfang in neuer Geschäftsstelle und 6. BAV-Rechtstag: Bajuwaren pochen auf Unabhängigkeit und neue Spielverordnung

Der neu gewählte beziehungsweise – ohne Gegenstimmen – von den Mitgliedern bestätigte Vorstand, von links: Vizepräsident Thomas Kießling, Andreas Strunz, Paul Meindl, Julia Ayvaz, Marco Spitzenberger, Präsident Andy Meindl, Justiziar RA Mirko Benesch und Finanzvorstand Ismail „Easy“ Gök. Konstantin Degen fehlt erkrankt.

Impressionen, von links oben im Uhrzeigersinn: Christian Siebert wird für 40 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. – Eveline Reininger mit Hundedame Lillie, flankiert von ihren Berufskollegen Jens Lorenzen (links) und Ralf Dreier. – Das Familienunternehmen Hauptmann wird für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt. – Nette Runde, von links: Andreas Starz, Andy Meindl, Jana Breier, Thomas Breitkopf und Jens Langner.

Impressionen, von links oben im Uhrzeigersinn: Blick in einen der Ausstellungsräume. – Marcel Sandmann (rechts) und Joe Tiroch mit vielfältigem Unterhaltungsangebot. – Das neue Vorstandsmitglied Paul Meindl im Gespräch mit dem Ehepaar Trögeler, Zurich-Versicherungsspezialisten. – Schneider Automaten mit einem breiten Unterhaltungsangebot.

Impressionen, von links oben im Uhrzeigersinn: BA-Präsident Thomas Breitkopf meldet sich zu Wort. – Blick zum Vorstandstisch. – Petra Höcketstaller gibt bekannt, für den BA-Vorstand zu kandidieren. – Michael Stang, in führenden Positionen für den FGA und HMV tätig, und FGA-Präsidentin Sabine Dittmers-Meyer.

Impressionen, von links oben im Uhrzeigersinn: Christian Siebert, Christian Aisch und Peter Müller. – Edmund „Eddie“ Steubl, Michael Bartos und Michael Wolf. – Peter Hüller, Klaus Fembacher und Peter Schell. – Thomas Böhm (Mitte) testet ein Erfrischungsgetränk.

Impressionen, von links oben im Uhrzeigersinn: Christian-Moritz Thorn, Löwen Entertainment, mit einem Beitrag. Links von ihm Bally Wulff-Geschäftsführer Gerhard Hubmann, rechts der Augsburger Unternehmer Harry Karolczyk. – Aktivposten im Verband: Edmund „Eddie“ Steubl. – Marco Braun, Schneider Automaten, wirbt am Rednerpult für das hundertprozentige digitale Sozialkonzept eVita – Stefanie Roppelt mit einem Erfahrungsbeitrag zum Thema „Testkauf“. – Ältestes BAV-Mitglied vor Ort: Michael Ströhlein, 87 Jahre jung und vital.
Nicht kleckern, sondern klotzen! Der 270 Mitglieder starke Bayerische Automaten-Verband veranstaltete am 29. April seine Jahreshauptversammlung im Novotel Messe München, gefolgt von einem Sektempfang in der neuen Geschäftsstelle in Aschheim-Dornach. Doch damit nicht genug: Am heutigen 30. April kamen die Mitglieder zusätzlich in den Genuss des 6. BAV-Rechtstages.
Der letzte große Paukenschlag war der Festabend „70 Jahre BAV“ am 19. Oktober 2024 in der Wappenhalle München – unter anderem mit Festredner Dr. Florian Herrmann, als Leiter der Bayerischen Staatskanzlei sozusagen der zweite Mann im Freistaat Bayern hinter dem Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder. Wir berichteten ausführlich über das Event.
Bewährtes Solidaritätsprinzip wird nicht angetastet
Nur einen Steinwurf entfernt jetzt also das Mitgliedertreffen und der BAV-Rechtstag. Für Unruhe sorgte die Nachricht, dass vier Filialisten aus dem Verband ausgetreten sind. So fallen jährlich rund 150 000 Euro an Mitgliedsbeiträgen weg (für jede Konzession zahlen die Mitglieder 300 Euro). Ein „bewährtes Solidaritätsprinzip“, wie der Vorstand betonte.
Dem Vernehmen sollte ein großer Rabatt ausgehandelt werden, was der Vorstand wegen des besagten Solidaritätsprinzips ablehnte. Insbesondere Präsident Andy Meindl und Vizepräsident Thomas Kießling betonten, dass man die Unabhängigkeit des Bayerischen Automaten-Verbandes nicht zur Disposition stellen werde. Denn „ansonsten könnten wir unseren Verband auch zusperren“. Finanzvorstand Easy Gök gab der Hoffnung Ausdruck, dass sich die finanzstarken Mitglieder „besinnen werden und wiederkommen, um unsere wichtige Arbeit auch weiterhin zu unterstützen“. Eine Arbeit, von der alle Branchenangehörigen profitieren würden.
In diesem Zusammenhang wurde ausdrücklich dem Doyen der Branche Paul Gauselmann gedankt, „der uns die Treue hält“ und den man anlässlich seines 90. Geburtstages in Espelkamp besucht und gesprochen habe.
Neue Geschäftsstelle in zentraler Lage
Präsident Andy Meindl warb für die Vorzüge der neuen BAV-Geschäftsstelle am Rande von München, Heisenbergbogen 2 in Aschheim-Dornach. Das bisherige Objekt in Neuötting sei in vielerlei Hinsicht „aus der Zeit gefallen“. Die neue Geschäftsstelle bietet auf 230 Quadratmetern unter anderem einen großen Besprechungsraum, außerdem zusätzlich einen freien modernen Computer-Arbeitsplatz, den auch Mitglieder jederzeit nutzen können. Auch könne man sich in dem Domizil zu politischen Gesprächen treffen.
Vor Beginn der Vorstandswahlen lobte Thomas Kießling die „massive Verjüngung“ in den vergangenen Jahren, eine bestmögliche Ergänzung für die erfahrenen „Silberrücken“ im Vorstand. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig gewählt. Für das dreiköpfige Präsidium: Präsident Andy Meindl, Vizepräsident Thomas Kießling und Finanzvorstand Ismail „Easy“ Gök. Und für den erweiterten Vorstand: Julia Ayvaz, Marco Spitzenberger, Andreas Strunz, Konstantin Degen und – für Tanja Schöffmann, die aus persönlichen Gründen nicht wieder antrat – Paul Meindl. Rechnungsprüfer: Stefanie Roppelt und Peter Hüller. Schiedsgericht: Ralf Bielmeier.
Verlorene Spielgäste zurückgewinnen
BAV-Präsident Andy Meindl nahm wie immer kein Blatt vor den Mund. In einigen Bundesländern wie Berlin und Bremen werden durch „eine verrückte Politik“ und durch „Fanatiker“ zahlreiche Existenzen vernichtet. „Diesen Wahnsinn haben wir zum Glück hier in Bayern mit einer wirtschaftsfreundlichen Regierung nicht!“
Gelobt wird, dass nach jüngsten Zahlen auch die OASIS-Anbindung in der Gastronomie weitgehend realisiert worden ist. Das Sieben-Punkte-Papier der Branche sei in Teilen überholt, so der Vorstand. Die Branche brauche eine moderne Spielverordnung, die ähnlich wie die TR 3 im Jahr 2006 für einen positiven Ruck sorgen und das illegale Spiel zurückdrängen kann!
Das Bild von den „kommunizierenden Röhren“ beschreibe das Verhältnis legales Spiel – illegales Spiel, aber auch das Verhältnis gewerbliches Spiel – Spielbanken ausgezeichnet. Der BAV sieht die reale Gefahr, dass Verantwortungsträger mit nicht ausreichenden Kenntnissen über unsere kriselnde Branche entscheiden.
Präsident Andy Meindl klipp und klar: „Wir müssen die an das illegale Spiel verlorenen Gäste wieder zurückgewinnen! Dafür brauchen wir bessere Rahmenbedingungen.“
Spielpreis, Spielzeit, Umbuchzeit
BAV-Mitglied Ralf Dreier hier stellvertretend für viele kritische Stimmen: „Es geht uns nicht nur um den Spielpreis und die Spielzeit, sondern auch um die Umbuchzeit, die viele Spielgäste nervt.“ Und Andy Meindl bekommt immer dann einen „dicken Hals“, wenn man „im TV mit Online-Spiel-Werbung zugeschüttet wird, zum Teil werden 400 Freispiele angeboten, während bei uns schon eine Tasse Kaffee strafbar sein kann“. Der aus Berlin angereiste BA-Präsident Thomas Breitkopf schilderte die aktuellen Schwerpunkte in den politischen Gesprächen. Seine zentrale Forderung: „Wir brauchen endlich ein am Konsumenten orientiertes Angebot.“
In der neuen Bundesregierung ziehe jetzt mit den CDU-/CSU-Akteuren mehr Sachverstand ein, war man sich auf dem Mitgliedertreffen einig.
Überraschung: Petra Höcketstaller, ein früheres langjähriges Mitglied im BAV-Vorstand, kündigte aus Transparenzgründen an, bei den bevorstehenden Wahlen zum BA-Vorstand in Berlin antreten zu wollen. Dafür erntete sie einen spontanten Applaus. Der BAV-Vorstand reagierte gelassen und konstruktiv: "Wir laden dich ein, mit uns zu sprechen."
Juristisches Kompetenzteam
Justiziar RA Mirko Benesch informierte über aktuelle Entwicklungen und warb für den BAV-Rechtstag. Ein nicht ganz unwichtiger Punkt seien übrigens die Nachfolgeregelungen, die man im wirtschaftsfreundlichen Bayern noch gut gestalten könne. Der Vorstand lobte das juristische Kompetenzteam um Mirko Benesch, von dem alle Mitglieder erheblich profitieren würden. Der Rechtstag sei einmalig in der Branche.
Spannend der Vortrag von Koryphäe Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Kubiciel, Autor eines BAV- und FGA-Gutachtens zum illegalen Spiel. Kernpunkte wie das „Schädigen der legalen Anbieter durch die Fehlkalibrierungen der Strafverfolgung“ und das absolut notwendige „Nachschärfen der Verbots- und Sanktionstatbestände“ sollen an dieser Stelle reichen.
Sabine Dittmers-Meyer informierte über die derzeitige Entwicklung beim GZQG-Standard. 140 Seiten zur Nachbesserung wurden eingereicht, allerdings mahlen die Mühlen der Zertifizierungsbehörde hier nur langsam.
Reizthema Mystery Audits
Bettina Dzieran, MTIC, stellte sich kompetent den vielen kritischen Fragen und zuweilen Paradoxien der Mystery Audits. Insbesondere sei Edmund „Eddie“ Steubl genannt, der aus seiner Sicht eine absolute Fehlleistung erlebt hat und nun befürchtet, „dass falsche Berichte am Ende bei den Behörden landen“, was für ihn nicht hinnehmbar ist. Auch Präsident Andy Meindl sagte, dass „der Ausbildungsstand einiger Prüfer nicht akzeptabel ist“. Stefanie Roppelt erlebte, dass eine Mitarbeiterin völlig falsch beschrieben worden ist, so dass man zweifeln muss, ob ein Prüfer vor Ort war. Auch wurde mehrfach eine zu lange Bearbeitungszeit angemahnt.
Frau Dzieran betonte „Wir sind nicht perfekt“, und die Wahrnehmungen von Prüfern seien oft auch nicht ganz frei von Subjektivität. Manchmal sei die herausfordernde Arbeit auch eine Art „permanente Quadratur des Kreises“. Durch Nachschulungen sei inzwischen viel passiert, und man bemühe sich, Reklamationen jetzt deutlich schneller zu bearbeiten.
Mit der eVita-Präsentation von Marco Braun endete die Jahreshauptversammlung, die ihre Fortsetzung bei einem abendlichen Mitglieder-Empfang in der neuen BAV-Geschäftsstelle in Aschheim-Dornach fand und am heutigen 30. April mit dem BAV-Rechtstag eine Art i-Tüpfelchen erlebte.
IMA-Atmosphäre
Durch das spannende Tagesprogramm führten Justiziar RA Mirko Benesch, RA Marcus Röll, RA Nicolai Kühnerl, RA Karsten Königstein und RA Florian Riess, alle von der Kanzlei Benesch & Partner – eine Art „juristische Pressluftbetankung“ für die bayerischen Automatenkaufleute. Auch im Herbst soll die Mitgliederversammlung möglichst mit dem Rechtstag verknüpft werden, kündigt der BAV-Vorstand an. Nicht zu vergessen: Ein Dutzend Aussteller verliehen dem BAV-Treffen einen fantastischen Hauch IMA-Atmosphäre.