05.06.2014

Mit offenem Visier in einem offenen Dialog – Impressionen von der Eröffnung des SUMMIT 2014

Der Berliner Senator Mario Czaja (3.v.l.) nimmt die Schecks dankbar entgegen. Aus den Händen von (von links): Pit Arndt, DAGV, Andy Meindl, BA, Paul Gauselmann, VDAI, DAW-Sprecher Georg Stecker und Hans-Dieter Pohlkötter, Forum. – In seiner Eröffnungsrede rät Friedrich Merz: Die Branche muss mit eigenen Vorstellungen selbst aktiv werden!

Feuertaufe: Die Premiere "SUMMIT 2014 – Kongress der Deutschen Automatenwirtschaft" am 4. Juni im Axica am Brandenburger Tor hat sich als Plattform für einen offenen Dialog mit Politik und Gesellschaft bewähren können. Hier Impressionen vom Eröffnungsteil des ganztägigen Kongresses (wir werden in unserer Juli-Ausgabe auführlichst berichten).

Georg Stecker, seit 1. April Sprecher der Deutschen Automatenwirtschaft, begrüßte rund 400 Gäste aus Wirtschaft, Poltik, Wissenschaft und Medien. Die Branche öffne sich mit dem Kongress einer gesamtgesellschaftlichen Diskussion. Dabei sei die Situation ernst.

"Durch die radikale Reduzierung des legalen gewerblichen Spiels werden tausende mittelständische Familienunternehmen in Existenznot getrieben. Diesen seriösen Betrieben aber auch den hoch technisierten und spezialisierten Herstellern und Großhändlern wird von staatlicher Seite der Vertrauensschutz entzogen", machte Georg Stecker deutlich.

Verantwortungsvoll spielen und genießen

Das Zerrbild des kranken Spielers passe nicht zur Realität in den modernen Spielstätten und an den Gastro-Aufstellplätzen mit mehrheitlich verantwortungsvoll spielenden und genießenden Spielgästen. Dabei sehe sich die Branche beim Spielerschutz als unmittelbarer Partner des Staates und habe bereits viel für den Spieler- und Verbraucherschutz tun können.

Als Branche kämpfe man nun mit offenem Visier in einem offenen Dialog für das Existenzrecht.

Friedrich Merz lobt: Kein Spiel ohne Regeln!

Eröffnungsredner Friedrich Merz sprach zum Thema "Der Staat und seine Bürger: Freiheit in Verantwortung oder Misstrauen und Regulierung?" Dabei lobte der frühere Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ausdrücklich die Motto-Kampagene der Automatenwirtschaft "Kein Spiel ohne Regeln". "Nehmen Sie Ihre Interessen wahr, aber bedenken Sie auch, dass Sie in einem größeren gesellschaftlichen Umfeld leben." Wichtig sei im demokratischen Willensbildungsprozess die Fähigkeit zum Kompromiss. Man dürfe sich nicht nur auf Kritik konzentrieren, sondern müsse mit eigenen Vorstellungen selbst aktiv werden, so der Rat des prominenten Politikers.

Professor Dr. Oltmanns: Dramatische Eingriffe

Professor Dr. Torsten Oltmanns erklärte, dass die dramatischen Eingriffe in die gewerbliche Automatenwirtschaft mit keinen zurückliegenden Einschnitten in anderen Branchen vergleichbar seien. Steuern in Milliardenhöhe gingen dem Staat verloren, ein bereits stark regulierter Markt werde so zu Tode reguliert – mit erheblichen volkswirtschaftlichen Wirkungen. Wissenschaftliche Erhebungen in Ländern wie Norwegen, Schweden, Kanada und Australien hätten gezeigt, dass nach der Strangulierung von gewerblichen Spielangeboten die Zahl der Problemspieler gestiegen sei. Es finde auch eine klare Abwanderung hin zu den unregulierten Online-Angeboten statt.

Senator: Offene Debattenkultur statt Vorurteile

Sehr erfreulich war der letzte Punkt der Kongress-Eröffnung. Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales der Bundeshauptstadt, nahm aus den Händen der Branchenrepräsentanten zwei Schecks in Höhe von je 10 000 Euro für soziale Projekte entgegen. Der Senator hofft auf den "Beginn einer neuen Partnerschaft". Sprachlosigkeit und Vorurteile sollten einer offenen Debattenkultur weichen. Man müsse ein gesundes Maß finden zwischen der Freiheit des persönlichen Spielvergnügens und dem Spielerschutz, so Mario Czaja, der dem Kongress "in der einzigen Metropole der Republik" ein gutes Gelingen wünschte.

Die Spenden fließen an das Evangelische Johannes-Stift im Norden Berlins – für die Hippo-Therapie für schwerst- und mehrfachbehinderte Kinder, und an die Aktion Weitblick in Steglitz – für die Untersützung von Erwachsenen mit geistigen und körperlichen Handicaps.