06.03.2014

Mutmaßlicher Betrug bei Lotto

Möglicherweise hat Lotto Rheinland-Pfalz die anderen Lottogesellschaften im Deutschen Lotto-Toto-Block um Millionenbeträge geprellt. Nach einem Bericht der "Rhein-Zeitung" hat die Staatsanwaltschaft Hauptgeschäftsführer Hans-Peter Schössler angeklagt. Das Gericht habe aber noch nicht entschieden, ob es die Anklage zulässt.

Der Vorwurf: Lotto Rheinland-Pfalz habe einen nicht abgeholten Gewinne als ausbezahlt an den Deutschen Lotto-Toto-Block gemeldet und sei so in den Besitz von 470 000 Euro gekommen, die eigentlich dem Fonds "Nicht zustellbare Gewinne" aller Lottogesellschaften zugestanden hätten. In einem anderen Fall habe ein Rheinland-Pfälzer in einer Sonderauslosung des Blocks eine Million Euro gewonnen. Auch dieser Gewinn sei als ausbezahlt gemeldet worden, obwohl der Gewinner ihn nicht abgeholt hatte. Die übrigen Lottogesellschaften mussten daher gemeinsam eine Million Euro an Lotto Rheinland-Pfalz überweisen.

Die in Koblenz ansässige Lotto Rheinland-Pfalz GmbH habe faktisch bereits eingeräumt, dass etwas falsch lief, heißt es in der "Rhein-Zeitung". Denn sie habe nicht nur die knapp 1,5 Millionen Euro aus diesen beiden Fälle an den Lotto-Toto-Block überwiesen, sondern gleich 2,6 Millionen. Vor Amtsantritt des jetzigen Hauptgeschäftsführers Schössler seien im Jahr 2003 schon einmal 1,1 Millionen Euro vertragswidrig in Rheinland-Pfalz verblieben.