10.10.2025

Spielhallen und Spielbanken im Fokus: Informative Vorträge und Diskussionen beim 1. Speyerer Forum zu Glücksspiel und Gesellschaft

Prof. Dr. Stefan Korte konnte sich über eine gelungene Auftaktveranstaltung freuen. Am 1. Speyerer Forum zu Glücksspiel und Gesellschaft nahmen 60 Besucher vor Ort und knapp 40 online teil.

Prof. Dr. Johannes Dietlein analysierte die Vergnügungssteuer für Geldspielgeräte.

Prof. Dr. Patrick Sensburg referierte über die Besteuerung terrestrischen und virtuellen Automatenspiels. Dabei hatte er die richtige Lektüre zur Hand.

Die Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer veranstaltete in Kooperation mit dem Institut für Glücksspiel und Gesellschaft (GLÜG) am 8. und 9. Oktober 2025 unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Stefan Korte das 1. Speyerer Forum zu Glücksspiel und Gesellschaft.

Recht der Spielhallen und Spielbanken

Diese interdisziplinär angelegte, hybrid durchgeführte Veranstaltung widmete sich der Evaluation des Glücksspielstaatsvertrages und den Fragen rund um das Recht der Spielhallen und Spielbanken.

Prof. Dr. Stefan Korte, Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer und seit 2024 geschäftsführender Direktor des Instituts für Glücksspiel und Gesellschaft (GLÜG), durfte sich über eine gelungene Auftaktveranstaltunug freuen. Zusammen mit seinem Team stellte er über zwei Tage eine abwechslungsreiche Veranstaltung mit mehreren informativen Vorträgen und Diskussionen zusammen. Das Speyerer Forum konnte zum Debüt 60 Teilnehmer vor Ort und knapp 40 Online-Teilnahmen verzeichnen.

Vergnügungssteuer im Fokus

Prof. Dr. Johannes Dietlein, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, referierte über die Vergnügungssteuer für Geldspielgeräte und konzentrierte sich auf die Lenkung und die Kanalisierung. Der Jurist kommt zu dem Ergebnis: „Kommunale Vergnügungssteuern auf die Nutzung legaler Geldspielgeräte sind und bleiben durchaus zulässig, aber nur als moderat bemessene Steuern ohne prohibitive Ausrichtung.“

Stand der Evaluierung der Spielverordnung – Überlegungen in vollem Gange

Kirsten Glückert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz präsentierte den aktuellen Stand der Evaluierung der Spielverordnung. Zurzeit werde überlegt, welche Maßnahmen man aus dem Evaluierungsbericht von Prof. Dr. Gerhard Bühringer ziehe. Glückert stellte drei prioritäre Handlungsfelder heraus. Diese seien als kommunizierende Röhren zu verstehen:

1. Reduzierung illegaler Geldspielgeräte durch Stärkung des Vollzugs

2. Verfügbarkeit von Geldspielgeräten – geeignete Aufstellorte

3. Anforderungen an Geldspielgeräte – nachfragegerechtere Ausgestaltung

Glückert ging zum Teil auch ins Detail, betonte allerdings, dass es sich um „vorläufige Überlegungen“ handele. Sie unterstrich: „Es kann noch in jede Richtung gehen.“

Steuereinnahmen des virtuellen Automatenspiels bleibt hinter den Erwartungen zurück

Prof. Dr. Patrick Sensburg von der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW referierte über die „Besteuerung terrestrischen und virtuellen Automatenspiels“. Sensburg, der zudem von 2009 bis 2021 Mitglied des Bundestages (CDU) war, stellte hinsichtlich der Steuereinnahmen fest: „Das virtuelle Automatenspiel bleibt hinter den Erwartungen der Branche und der Politik zurück.“ Sensburg sieht „Potenzial für einen deutlich größeren Markt“. Hier müsse der Gesetzgeber nachsteuern.

Philipp Bauer vom Deutschen Onlincasino Verband und Sebastian Foethke, Bevollmächtigter der Geschäftsführung Politik & Regulierung, Public Affairs, Löwen Entertainment, erläuterten die Gründe für diese  Entwicklung. Foethke wies in diesem Zusammenhang insbesondere auf die „Schnabl-Studie“ hin, die aufzeigt, dass Zugriffe auf illegale Glücksspielseiten gestiegen und auf Seiten legaler Anbieter gesunken seien.

Darüber hinaus wartete die Veranstaltung mit weiteren spannenden Vorträgen und Diskussionen auf.

Einen ausführlichen Bericht zum 1. Speyerer Forum zu Glücksspiel und Gesellschaft lesen Sie in unserer November-Ausgabe.