29.04.2020

Auswirkungen der Pandemie – BAV sieht Kanalisierungsauftrag der Branche in Gefahr

Andy Meindl, Vorsitzender des BAV, warnt davor, dass das legale Spiel an Boden verliert und im Gegenzug das illegale Online-Glücksspiel boomt! Der Bayerische Automaten-Verband hat der Landesregierung das "Infektionsschutzkonzept Covid 19-2020 für Spielhallen“ vorgelegt.

Der Bayerische Automaten-Verband (BAV) sieht die Erfüllung des vom Staat gestellten Anspruchs zum Jugend- und Spielerschutz sowie die Kanalisierung und Kontrolle des Spieltriebs in Gefahr.

Andy Meindl, 1. Vorsitzender, erklärt: „Der BAV unterstützt alle politischen Initiativen zur Eindämmung der Corona-Epidemie in Bayern und leistet hierzu verantwortlich und konsequent seinen Beitrag. Große Sorge bereitet uns jedoch, dass wir aktuell unseren vom Staat gestellten Kanalisierungsauftrag, den natürlichen Spieltrieb in geordnete Bahnen zu lenken, nicht erfüllen können. Gleichermaßen den an uns gestellten Anspruch des Staats zum Jugend- und Spielerschutz."

Für eine zeitnahe Öffnung der legalen Spielangebote 

Der BAV-Chef fügt einen Appell hinzu: "Um diese Ziele zu erreichen, appellieren wir an die Entscheidungsträger und erachten eine zeitnahe Öffnung der legalen und streng geregelten Spielangebote als notwendig.“

Zum Schutz der Gesundheit sind alle Spielhallen in Bayern seit dem 17. März 2020 geschlossen, der wirtschaftliche Schaden sei enorm! Der virtuelle Sektor hingegen blühe auf. Anbieter illegaler Online-Glücksspiele würden die Schließungen des legalen Angebots mit verstärkter TV- und Radiowerbung in zunehmend aggressivem Stil nutzen. Mit Werbebotschaften wie „Weniger Geld wegen Corona? Jetzt Glück im Online Casino versuchen“ oder „Langeweile durch Isolation? Jetzt Online spielen“.

Erhöhte Gefahren durch Einsamkeit und Isolation 

Weiter heißt es beim BAV: "Homeoffice, Kurzarbeit, Arbeitsplatzverlust – in der Corona-Situation sind viele Menschen mit Sorgen, Einsamkeit und Isolation konfrontiert. Gerade diese soziale Distanzierung birgt jedoch eine erhöhte Gefahr, in ungeschützte, illegale Online-Angebote abzutauchen. Immer mehr Menschen, die aufgrund der Ausgangsbeschränkungen ihre Zeit zu Hause verbringen, nehmen am Online-Glücksspiel teil.“

Die Risiken liegen laut dem BAV auf der Hand: Die illegalen Angebote unterliegen keiner Sperrzeit und sind rund um die Uhr (24/7) verfügbar. Es greifen keinerlei soziale Kontrolle und kein Spieler- und Jugendschutz. Weder in Form von Gewinn- und Verlustschranken, fachkundiger Betreuung durch qualifiziertes Personal oder Gesetzen zu Alkohol- und Nikotinkonsum. "Das ist eine gefährliche Steilvorlage für ein hohes Suchtgefährdungspotenzial."

BAV hat Spielhallen-Infektionsschutzkonzept erarbeitet

Hinsichtlich einer erfolgreichen Exit-Strategie hat der BAV das „Infektionsschutzkonzept Covid 19-2020 für Spielhallen“ erarbeitet. In ihm sind zahlreiche Maßnahmen zum maximalen Schutz der Spielgäste sowie des Service-Personals definiert. Von der Hygiene über die Steuerung des Zutritts bis zur Nutzung der persönlichen Schutzausrüstung.

"Zudem bietet der BAV in Selbstverpflichtung für die Dauer der Pandemie eine Vielzahl neuer Regelungen an, durch die verstärkte Sicherheit vor einer möglichen Ansteckung gewährleistet wird, unter anderem eine Reduzierung des Spielangebots. Spiele wie Darts, Billard, Flipper et cetera bleiben außer Betrieb, beim Glücksspiel am Automaten bleibt der Einzelne allein", macht der Vorstand des Bayerischen Automaten-Verbandes deutlich.