30.04.2020

Dr. Daniel Henzgen warnt: "Corona ist geradezu ein Konjunkturprogramm für illegale Anbieter"

Dr. Daniel Henzgen, Mitglied der Geschäftsführung von Löwen Entertainment. Der Generalbevollmächtigte für Politik und Außenbeziehungen hofft, dass die Kurzarbeit der über 4 000 Beschäftigten des Unternehmens möglichst bald ein Ende hat.

Unter der Überschrift „Illegales Spiel profitiert – Spielautomatenhersteller Löwen Entertainment leidet unter Corona-Krise und Glücksspiel-Gesetzgebung“ berichtete jetzt die rheinland-pfälzische Regionalzeitung „Allgemeine Zeitung“ über die Strategien von Löwen Entertainment in der Corona-Krise. Dabei fußt der Bericht auf ein ausführliches Gespräch mit Dr. Daniel Henzgen, Bevollmächtigter für Politik und Außenbeziehungen und Mitglied der Geschäftsführung von Löwen Entertainment.

Hier die wichtigsten Zitate von Dr. Henzgen:

„Das schrittweise Wiederanfahren der Produktion ist Zeichen unserer Zuversicht.“

Hoffen auf ein Ende der Kurzarbeit

„Wenn die Spielhallen (wieder) aufgehen, holen wir unsere insgesamt 4 000 Beschäftigten aus der Kurzarbeit zurück.“

„Wir haben frühzeitig gehandelt und hatten keine Schockstarre.“ Das Unternehmen sei "sehr gut gewappnet und sehr gut aufgestellt".

„Das ist wie beim Domino: Wenn die (Spielhallenbetreiber) alle fallen, dann fallen wir mit … eine Volkswirtschaft hält das nicht ewig durch. Die drängende Frage ist jetzt: Wer darf öffnen?“

Was fehlt, ist eine klare Linie

Die Allgemeine Zeitung zitiert Dr. Henzgen auch indirekt mit diesen Worten: „Henzgen kann in den Öffnungsregelungen keine klare Linie erkennen. Die Vorgaben seien wohl kaum virologisch begründet, sondern offenbar eher eine Geschmacksfrage. Auch in den 550 unternehmenseigenen Admiral-Spielhallen könnten alle hygienischen Vorgaben erfüllt werden. Schon das Gesetz schreibe pro Spielgerät zwölf Quadratmeter Fläche vor. Zugangsbeschränkungen, Maskenpflicht, Desinfektion, Abstand: All dies sei in Spielhallen kein Problem.“

Weiter zu den direkten Zitaten: „Es muss gefragt werden, wo die Ansteckungsgefahr hoch ist und wo sie niedrig gehalten werden kann. Und das sollten dann auch diejenigen sein, die öffnen dürfen.“

Stichwort "systemrelevant"

Dem Argument, Spielhallen seien doch eher nebensächlich und nicht systemrelevant, hält Dr. Henzgen entgegen: „Unsere über 4 000 Mitarbeiter, deren Arbeitsplätze gefährdet sind, dürften das wohl anders sehen.“ In einer Marktwirtschaft seien alle Unternehmen am Markt letztlich systemrelevant!

Dr. Henzgen weiter: „Corona ist geradezu ein Konjunkturprogramm für illegale Anbieter.“ Während das legale Glücksspiel zum Erliegen gekommen sei, sei der illegale Markt des Online-Glücksspiels um 30 bis 50 Prozent gewachsen.

Konjunkturprogramm für das illegale Glücksspiel

Und dann macht Dr. Daniel Henzgen, Löwen Entertainment, noch diesen wichtigen Punkt – die Allgemeine Zeitung schreibt: „Nach dem neuen Glücksspielgesetz sollen in Rheinland-Pfalz Mitte 2021 65 Prozent der legalen Spielhallen geschlossen werden. Das sei dann das Konjunkturprogramm des Landes Rheinland-Pfalz für für das illegale Glücksspiel, so Henzgen bitter.“

Und weiter: „Die Branche habe immer wieder darauf hingewiesen, dass die bloße Reduzierung des Angebots nicht dem Spielerschutz diene, sondern nur dazu führe, dass Teil der Kunden zum illegalen und unregulierten Online-Glücksspiel wechselten.“

Dr. Daniel Henzgen will diese wichtige Diskussion „neu aufrollen“, schließt der Bericht.