10.04.2019

AVS und BA fordern von der Saarbrücker Zeitung eine ausgewogene Berichterstattung

Von rechts: AVS-Vorsitzzender Christian Antz und die Vorstandsmitglieder Markus Schackmann, Rudolf Buchheit, Peter Edelbluth und Philipp Zimmer.

Mit sieben Spielbanken-Standorten hat das kleine Saarland die größte Spielbankendichte in Deutschland. Dass die Saarbrücker Zeitung den Erfolg des staatlichen Anbieters mit dem Bericht „Saarland-Spielbank hat eine Milliarde Euro erwirtschaftet“ feiert, gleichzeitig aber die Existenzängste bei den gewerblichen Familienunternehmen seit Jahren ignoriert, zieht einen heftigen Protest des Automaten Verbandes Saar (AVS) und des Bundesverbandes Automatenunternehmer (BA) nach sich. Der Vorsitzende Christian Antz und der Präsident Thomas Breitkopf schreiben in ihrem Offenen Brief an die Saarbrücker Zeitung:

„Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrter Herr Jungmann,

am 04. April 2019 wurde in der Saarbrücker Zeitung der Artikel ‚Saarland-Spielbank hat eine Milliarde Euro erwirtschaftet‘ abgedruckt. In diesem wird ausgiebig über die wachsenden Millionenbeträge berichtet, die die Saarländer Spielbanken jährlich erwirtschaften.

Dieser Artikel trifft bei den Unternehmern des Automaten-Verband-Saar e.V. (AVS) und des Bundesverband Automatenunternehmer e.V. (BA) auf Unverständnis. Während die Spielbanken im Schutz der öffentlichen Hand gedeihen, mussten legale staatlich konzessionierte Spielhallen geschlossen werden und auch weiterhin werden Schliessungsverfügungen angeordnet.

Auf Grund der rigorosen Umsetzung des Saarländischen Spielhallengesetzes wird derzeit bei den Spielhallen im Saarland mit einem Verlust von rund 700 Arbeitsplätzen gerechnet. Das sind 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind und die jetzt um ihr Einkommen ringen und vor der Arbeitslosigkeit stehen.

Mindestabstandsgebot, Verlust der Mehrfachkonzessionen und die neue Technische Richtlinie 5.0 für Geldspielgeräte infolge der Verschärfungen der Spielverordnung zwingen Spielhallen zur Schließung und machen das Spiel immer unattraktiver. Eine Abwanderung der Menschen, die bisher an unseren Geräten spielten, in illegale Lokalitäten und ins Internet, wo Glücksspiele ohne Spieler- und Jugendschutz rund um die Uhr angeboten werden, wird damit vorangetrieben.

Während der Staat seine Glücksspielangebote also weiter ausbaut, treibt er unsere Betriebe an den Rand der Insolvenz. Zahlreiche Appelle an die Landesregierung, die Existenz der vorwiegend mittelständisch geprägten, saarländischen Spielhallenunternehmen angemessen zu sichern, verhallen ungehört.

Das erklärte politische Ziel, gewerbliche Spielhallen im Saarland zu schließen, wurde und wird unnachgiebig und konsequent umgesetzt. Leider findet diese wirtschaftsvernichtende Haltung gegenüber gesunden mittelständischen Betrieben durch die Landesregierung in der Saarbrücker Zeitung keine Erwähnung.

Laut Glücksspielstaatsvertrag soll das Spiel in geordnete Bahnen gelenkt werden. Diesen Kanalisierungsauftrag erfüllen staatlich konzessionierte gewerbliche Spielhallen im hohen Maße ebenso wie staatliche Spielbanken.

In dem Artikel der Saarbrücker Zeitung wird eindeutig mit zweierlei Maß gemessen — auf Kosten der Spielhallenbetreiber im Saarland. Der AVS, der BA und die legalen deutschen Automatenunternehmer sind sich der Verantwortung bewusst, die sie gegenüber der Bevölkerung haben. Unsere Branche setzt sich mit der Qualitätsinitiative 2020 des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. (DAW) für konsequenten Jugend- und Spielerschutz ein und treibt die Qualität in den Spielhallen weiter voran.

Hierzu gehören unter anderem die Zertifizierungen von Spielhallen, die Qualifizierung des Berufszugangs, konsequentes Vorgehen gegen Unregelmäßigkeiten mittels BAlarm sowie die Aufklärungskampagne ‚Wir spielen fair‘. Sowohl Spielbanken als auch das Angebot gewerblicher Spielhallen stehen für das legale Spiel!

Der Automaten-Verband-Saar e.V. und der Bundesverband Automatenunternehmer e.V. wünschen sich im Interesse ihrer Mitgliedsunternehmen und der zahlreichen Spielgäste eine ausgewogene Berichterstattung.

Für Gespräche stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Im Sinne der Transparenz versenden wir dieses Schreiben ebenso an weitere Medien im Verbandsgebiet.“

Der Offene Brief ist unterschrieben von Christian Antz, 1. Vorsitzender des Automaten Verbandes Saar, und von Thomas Breitkopf, Präsident des Bundesverbandes Automatenunternehmer.