In der Diskussion: Nur noch zehn statt 80 Spielbanken
Während eines Treffens von Betriebs- und Personalräten deutscher Spielbanken in der ersten Juni-Woche in Berlin wurden Zukunftsängste laut. So werden Pläne kolportiert, dass in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern mehrere Spielbanken schließen werden.
Die Gewerkschaft ver.di zitiert in einer Veröffentlichung Horst Jaguttis, Vorsitzender des Bundesarbeitskreises Spielbanken, mit den Worten: „Die prekäre Situation wurde durch die Aussage aus Gesellschafterkreisen der deutschen Spielbanken noch getoppt, dass es künftig wohl nur noch bis zu zehn Spielbankstandorte statt bisher 80 in Deutschland geben wird.“ Hunderte Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel.
Ver.di macht deutlich: „Diese Prophezeiung ist sicher einer Anzahl an unternehmerischen Fehlentscheidungen in vielen Standorten geschuldet.“ Und weiter wird eingestanden: „Das illegale Glückspiel im Internet, die Deregulierung des gewerblichen Automatenspiels sowie die Auswirkungen des weiterhin strittigen Glücksspielstaatsvertrages haben die Betreiber nicht zu positiven Konzepten in der Branche angestachelt, statt dessen haben sie häufig resigniert.“
Ver.di als zuständige Fachgewerkschaft und die vielen Mitarbeiter insgesamt sind allzu häufig als Experten mit ihren Vorstellungen ungehört beziehungsweise unberücksichtigt geblieben, so die Kritik. Außerdem müsse sich die Politik die Frage stellen, ob sie Spielbanken künftig noch will und dort den ordnungspolitischen Auftrag umsetzen könne.
Bei ver.di fordert man „eine verantwortungsbewusste Glücksspielpolitik, die sich nicht an der Gewinnmaximierung orientiert, sondern der Erfüllung des Gemeinwohls dient“.