17.09.2025

Landeskabinett beschließt Bundesratsantrag zu Lootboxen

Lootboxen stehen schon seit längerem in der Kritik - am 26. September wird ein neuer Antrag dazu in den Bundesrat eingebracht.

Das Landesabinett in Mecklenburg-Vorpommern hat am 2. September einer Bundesratsinitiative von Landesgesundheitsministerin Stefanie Drese zugestimmt, mit der der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor glücksspielartigen Mechanismen in Videospielen verbessert werden soll.

Im Mittelpunkt der von Mecklenburg-Vorpommern ausgehenden Bundesratsinitiative stehen dabei die sogenannten Lootboxen. Diese virtuellen Schatztruhen versprechen unter anderem ein schnelleres Vorankommen im Spiel, das Freischalten besonderer Charaktere oder auch seltene Ausrüstungsgegenstände. Bezahlt werden sie jedoch in der Regel durch den Tausch von echtem Geld in eine spieleigene Währung oder direkt per In-App-Kauf.

Erhöhter Druck, Käufe zu tätigen

Dies Lootboxen stehen schon seit längerem in der Kritik wegen ihrer glücksspielartigen Mechanismen und ihrem Fokus auf jüngere Spieler. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat das Heraufsetzen der Altersfreigabe bei dem Titel EA Sports FC 24 (ehemals FIFA) von „ohne Altersbeschränkung“ auf „ab 12 Jahren“ direkt mit dem Vorhandensein von Lootboxen begründet: Das Spiel enthalte Mechanismen, die bei Spielern „einen erhöhten Druck aufbauen können, Käufe zu tätigen“. Berücksichtigt seien „unübersichtliche In-Game-Shops“, „käufliche Spielvorteile (sog. Pay2Win-Mechanismen)“ und „aufdringliche Hinweise, dass ein Angebot bald abläuft“.

Entspricht den Mechanismen des Glücksspiels

„Besonders problematisch daran ist, dass die Spielerinnen und Spieler beim Einsatz ihres Geldes nicht wissen, was sie im Tausch dafür erhalten. Die Lootboxen basieren auf einem reinen Zufallssystem und verleiten so dazu, sein Glück immer und wieder zu versuchen, um den gewünschten Gewinn zu erhalten. Das entspricht den Mechanismen des Glücksspiels – wird in Deutschland im Gegensatz zu anderen Ländern wie Belgien bisher aber nicht als solches reguliert“, so die Landesgesundheitsministerin Drese.

Der Antrag aus Mecklenburg-Vorpommern fordere eine Harmonisierung des Glücksspielrechts mit dem Jugendschutzrecht und soll am 26. September in den Bundesrat eingebracht werden.

Mecklenburg-Vorpommern schlägt mit der Initiative unter anderem eine verbindliche Altersverifikation von 18 Jahren für Spiele, die Lootboxen enthalten, verpflichtende Warnhinweise analog zur Werbung von Lottoanbietern oder auch eine verpflichtende Offenlegung von tatsächlichen Gewinnwahrscheinlichkeiten vor.