04.12.2014

Neue Anzeige in der BILD: "Eigentlich fehlt nur noch das Atemverbot für unsere Gäste"

Rolf Mahnke, Automatenkaufmann aus Hamburg, schaltet auf eigenen Kosten Protest-Anzeigen in der BILD Hamburg.

Nach der Veröffentlichung des Aufrufes „Beiß nicht gleich in jeden Apfel, denn der könnte verboten sein“ in der BILD Hamburg am 26. November (wir berichteten) hat der Automatenunternehmer Rolf Mahnke eine neue Text-Anzeige mit teils zuspitzender Kritik geschaltet. Titel: "Wie der Staat die kleinen Spielhallen vernichtet". Erschienen in der BILD Hamburg am 3. Dezember auf Seite 11, Rubrik Marktplatz.

Dazu schreibt uns der Hanseat in einer Mail: "An die Behörde habe ich mit meinem Einspruch gegen den Bußgeldbescheid diesen Aufruf natürlich auch verschickt. Ich denke, das wird dort gar nicht so gut ankommen – und das ist auch gut so! Uns oder unsere Branche muss man ja nicht mögen, aber als Steuerzahler in einer freien Marktwirtschaft haben auch wir einen nicht unwichtigen Platz und Respekt dürfen wir auch gerade dafür erwarten."

Der gestandene Automatenkaufmann weiter: "Und wer jetzt denkt, dass das schon alles war, der sollte sich vom Gegenteil überzeugen: Ja, ich fange gerade erst an, denn 2017 ist das Jahr der Entscheidung und dafür müssen wir jetzt alle gemeinsam noch unseren Beitrag leisten, damit unsere Branche auch überlebt."

Hier der Text der Anzeige in der BILD Hamburg:

"Wie der Staat die kleinen Spielhallen vernichtet: Wenn ihr was gegen die Spielsucht macht, dann dürft ihr euer Staatsmonopol auf das Glücksspiel behalten, so hieß die Order der EU-Nomenklatura aus Brüssel. Und so machten sich unsere Staatsdiener hier in Deutschland ans Werk, die Glücksspielbranche zu ,revolutionieren'!

Was unsere emsigen Staatsdiener aber nun ausgebrütet haben, zielt auf die Vernichtung der kleinen Spielhallen: Rauchverbot, EC-Verbot, Getränke nur gegen Geld, keine Snacks, ständiger Schulungsterror für Personal und Betriebe, Gerätereduzierung, Gerätetrennung durch Stellwände, und eigentlich fehlt nur noch das Atemverbot für unsere Gäste!

Die staatlichen Spielcasinos dürfen fast Alles!

Und wer da an nichts Böses denkt, der irrt sich gewaltig, denn es herrschen paradiesische Zustände in staatlichen Spielcasinos: Rauchen bis der Notarzt kommt, Geldspielautomaten soweit das Auge reicht, riesengroße Werbung auf öffentlichen Verkehrsmitteln, Kinowerbung ("Wir machen euch zu Millionären"), Preisausschreiben mit Gewinnen über 1000 Euro und, und, und!

Jetzt muss Schluss mit der Vernichtung der Spielhallen in Hamburg sein!"

Warndende Worte: Die Quittung gibt's zur Wahl

Die Anzeige endet mit warnenden Worten: "Die Quittung gibt's zur Wahl der Hamburger Bürgerschaft 2015: Liebe SPD, zieh Dich warm an! Rolf Mahnke, seit 43 Jahren Spielhallenbetreiber in Hamburg"

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