Neuigkeiten zum Sperrsystem OASIS
Die Onlineabfrage Spielerinformationssystem, kurz auch OASIS, steht seit der mehrfach verschobenen Einführung im Mai 2014 heftig in der Kritik.
Die Diskussionen um das Spielersperrsystem in Hessen haben mittlerweile auch die dortigen Medien aufgenommen. Michael Wollenhaupt, Vorsitzender des Hessischen Münzautomaten-Verbandes (HMV), sagt in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, dass die Sperrdatei den Umsatz der Branche um 26 Prozent habe einbrechen lassen. „Viele Kunden wollen ihre Daten nicht preisgeben“, sagt Wollenhaupt weiter. Die Sperrdatei treibe die Kunden ins illegale Spiel, vor allem ins Internet.
Kein Spielerschutz im Internet
Auch der im Frankfurter Raum tätige Automatenunternehmer Michael Stang befürchtet, dass viele Spieler bei illegalen Online-Anbieter weiterspielen. Dort gebe es gar keinen Schutz vor Spielsucht, sagt Stang in der „Frankfurter Rundschau“.
Kritik am Sperrsystem OASIS kommt auch von ungewohnter Stelle. Wolfgang Schmidt-Rosengarten, Geschäftsführer der hessischen Landesstelle für Suchfragen, hält die derzeitige Lösung für unzureichend und sagt in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“: „Die Sperrdateien der Lotteriegesellschaften, Spielbanken und -hallen sollten verknüpft werden und bundesweit gelten.“
7 500 gesperrte Spieler bislang
Das Innenministerium Hessens hingegen bewertet OASIS positiv. Rund 7 500 Menschen haben sich laut Ministerium bislang sperren lassen, etwa neunzig Prozent davon auf eigenen Wunsch.
Darüber hinaus stehen Veränderungen bei OASIS an. Wie bereits in der Januarausgabe vom AutomatenMarkt ab Seite 56 berichtet, wird mit dem OASIS Release 3.0, das voraussichtlich ab dem 10. Februar zur Verfügung steht, die Erkennung von Sonderzeichen vereinfacht.
Systemverbesserungen
Außerdem sollen notwendige Wartungsarbeiten während der Betriebszeiten der Spielhallen zukünftig nicht mehr erforderlich sein, sodass die Erreichbarkeit des Sperrsystems für Spielhallenbetreiber während der Öffnungszeiten gewährleistet sein soll, weiß Rechtsanwalt Tim Hilbert von der Kanzlei Böhm & Hilbert, juristischer Berater des Fachverbandes Spielhallen (FSH), nach Austausch mit dem Innenministerium zu berichten.