25.11.2025

Spielautomaten als Unterhaltungsgeräte: Polizei sammelt illegale Geräte in Kehl ein

Setzen nicht mehr auf das schwarze Pferd – illegale Black-Horse-Automaten die Kehl beschlagnahmt wurden. Foto: Polizeipräsidium Offenburg

In der Rubrik „Mit guten Nachrichten ins Wochenende“ vermeldeten die Stadt Kehl in Baden-Württemberg und das Polizeipräsidium Offenburg Kehl kürzlich einen großen Schlag gegen illegale Unterhaltungsgeräte. Insgesamt 70 nicht zugelassene Geldspielgeräte waren – laut der gemeinsamen Presseinformation – bis vor wenigen Wochen von Gastronomen oder Spielhallenbetreibern in der Stadt Kehl noch als Unterhaltungsgeräte angemeldet. Ein Schreiben der Stadtverwaltung und eine gemeinsame Kontrollaktion von Landespolizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) haben deren Zahl nun auf vier reduziert. Der Grund: Die Geräte mit dem harmlosen Namen werden häufig zu illegalem Glücksspiel genutzt.

Von Gaminator zu Black Horse und Slots

Waren es zunächst illegale Geräte namens Gaminator, die in Kehler Gaststätten und Spielhallen auftauchten, heißen die neuen Geräte nun Black Horse oder Slots. Wer daran spiele, fühle sich, als reite er in den Sonnenuntergang, wirbt der Hersteller. Die Spielerinnen und Spieler sammeln Punkte; Geld spuckt der Automat keines aus. Dennoch gibt es laut den Ordnungshütern zwei Probleme: Zum einen sind die Automaten nicht zugelassen und haben kein CE-Zeichen, zum anderen erreichten Stadt und Polizei Hinweise, dass Spielerinnen und Spielern die Punkte bar ausgezahlt wurden - womit der Tatbestand des unerlaubten Glücksspiels erfüllt wäre.

Illegale Automaten sofort mit der Sackkarre rausgefahren

Die Stadt Kehl hat deshalb alle Gaststätten angeschrieben und auf den Umstand hingewiesen, dass es sich bei Black Horse um illegale Geldspielgeräte handelt und diese zu entfernen sind. Mehr als 50 Geräte, berichtet Patrick Stork vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), wurden daraufhin abgebaut. Die Betreiber von Automatenbistros und Spielhallen, in denen noch Exemplare von Black Horse und Slots standen, suchte der KOD auf und wies nochmals darauf hin, dass es sich um illegale Geräte handelt, die entfernt werden müssen. Bei der daraufhin folgenden gemeinsamen Kontrollaktion von Mitarbeitern des Fachbereichs Gewerbe/Umwelt der Landespolizei und des KOD beschlagnahmten zwei Teams mit jeweils vier Personen sieben Geräte "und haben sie sofort mit der Sackkarre rausgefahren und in den Transporter geladen", schildert Patrick Stork das Vorgehen. Die Betreiber der Geräte erwartet ein Strafverfahren wegen der Veranstaltung eines unerlaubten Glücksspiels. Bei vier Geräten laufen noch Prüfungen. Sobald diese abgeschlossen sind, seien die illegalen Geldspielgeräte erstmal aus dem Verkehr gezogen. Gaststätten mit Spielautomaten und Spielhallen „werden aber weiterhin regelmäßig kontrolliert", versichert Stork, der die gute Vorbereitung der Aktion und die enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitsbereich Gewerbe/Umwelt des Polizeipräsidiums Offenburg lobt.