11.11.2025

Trauer um das langjährige BAV-Vorstandsmitglied Eduard "Eddie" Steubl †

Eddie Steubl ist – völlig unerwartet – von uns gegangen. Unser AutomatenMarkt-Nachruf erinnert an seine inspirierende und meinungsstarke Persönlichkeit. Wenn der Diplom-Betriebswirt mal abtauchte, dann nicht in seiner nimmermüden Arbeit als ein Botschafter unserer Branche, sondern nur bei seinen geliebten Tauchgängen.

Heute morgen haben wir erfahren, dass das langjährige Vorstandsmitglied des Bayerischen Automaten-Verbandes, unser lieber Freund Eduard „Eddie“ Steubl, nach kurzer Krankheit für alle völlig überraschend am 4. November im Alter von 67 Jahren verstorben ist. Er stand mitten im Leben und mitten unter uns. Er konnte Menschen auf eine ganz besondere Weise erreichen, inspirieren und motivieren. Unsere Gedanken sind augenblicklich – in tiefer Trauer – bei Ehefrau Caroline und Sohn Liam.

Als treue Branchenfreunde und AutomatenMarkt-Redakteure hegen und pflegen wir oft auch private Kontakte zu unserer Leserschaft. Aber weniger häufig geschieht es, dass wir auch in ein privates Refugium eingeladen werden. So geschah es im Oktober 2022, als wir Eddie und seine wunderbare Familie in aller Ruhe – inklusive der Kochkünste von Caroline Steubl – kennenlernen durften.

Unser Porträt überschrieben wir „Ein couragierter Macher mit Drang nach Unabhängigkeit“, und im Vorspann machten wir bereits deutlich: „Der Diplom-Betriebswirt Eduard Eddie Steubl ist kein Mann, der abtaucht – mit Ausnahme seines Hobbys! Der Selfmade-Mann aus Mittelfranken  engagiert sich seit vier Jahrzehnten für ein positives Image unserer Branche. Gerade haben wieder zwei Auszubildende bei ihm die Lehre mit Auszeichnung abgeschlossen.“

Damit war schon viel gesagt über einen vorbildlichen Unternehmer, der stets mutig voranging und meinungsstark viele Verbandstreffen des BAV belebte.

„Ich habe immer auf die fünf A gesetzt: Alles anders als alle Anderen. Wer nicht auffällt, der fällt weg“, so eine Maxime des Diplom-Betriebswirts, der sich seinen unternehmerischen Erfolg hart erarbeitet hat. Durch eine Sandkastenfreundschaft mit der Aufstellerfamilie Lorek, Ansbach, kam der 23-jährige Nürnberger im September 1980 auf die Idee, es selbst einmal mit Automaten zu versuchen. Und zwar parallel zum BWL-Studium: „Dienstags bis donnerstags lernte ich an der Uni in Pforzheim, und freitags bis montags baute ich mein Automatengeschäft auf.“

An den ersten Aufstellplatz in der Bauernhofkneipe Dotterweich in Debersdorf konnte sich der Mittelfranke noch sehr gut erinnern: zwei Geldspielgeräte, drei TV-Geräte und ein Billardtisch. „Zu den Touren gehörte es damals, wie selbstverständlich von den Wirten zu einer Brotzeit und Schnaps eingeladen zu werden.“ Mit einem Augenzwinkern: „Das war ein Muss. So kam es vor, dass ich die eine oder andere Tour auch mal abbrechen musste, wegen mangelnder Fahrtüchtigkeit.“ Über 50 Gastro-Aufstellplätze kamen rasch zusammen, und die erste Spielhalle „Target“ wurde bereits 1981 in der Mühlstraße in Neustadt an der Aisch realisiert.

Mitte der Achtzigerjahre ließ Eddie Steubl den Begriff Casina – ein Kunstwort aus Casino und Casa – markenrechtlich und als Gebrauchsmuster schützen. „Der Gast ist der König, er zahlt unser Gehalt“, so seine Ansage an die motivierten Angestellten. Eduard Steubl setzte auf Werte wie Teamgeist, Respekt, Freundlichkeit, Kontaktfreude und Eigeninitiative. Stabsmitarbeiterin Michaela Baumgärtner hatte diese Werte so gut verinnerlicht, dass sie nach ihrer Ausbildung zur Auto­matenfachfrau zur Geschäftsfüh­rerin aufgestiegen ist – eine fantastischer, verdienter Karrieresprung.

Auch andere Auszubildende schlossen – dank Eddies Führung – mit sehr guten Noten ab und wurden vom Regierungs­präsidenten ausgezeichnet. „Gutes Personal selbst zu rekrutieren und aufzubauen, ist in jeder Hinsicht ein Gewinn“, wusste Eddie Steubl, der viele Jahre auch als ehrenamtlicher Prüfer bei der IHK und als aktives Vorstandsmitglied im Bayerischen Automaten-Verband (BAV) und im Verband Automaten-Fachaufsteller (VAFA) tätig war. Außerdem gehörte der Diplom-Betriebswirt zu den Merkur Beiräten.

Aus dem BAV-Vorstand heißt es: „Eddie war immer, auch nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand, ein absoluter Aktivposten und stets konstruktiver Begleiter unserer ehrenamtlichen Arbeit. Uns verband eine tiefe Freundschaft.“ Der frühere Zeitsoldat der Luftwaffe engagierte sich insbesondere unermüdlich für ein hartes Durchgreifen gegen die illegalen Geräte am Markt – gerade seine Heimatstadt Nürnberg bot dafür Anlass und Anschauungsmaterial.

Eddie Steubl, auch das gehörte zu ihm, bedauerte diverse Niedergangstendenzen in Deutschland, so dass der Kosmopolit – verheiratet mit seiner top integrierten, ebenso charismatischen kenianischen Frau Caroline – viel Zeit in Kenia, auf Mallorca und in der Dominikanischen Republik verbrachte. Er war zusehends traurig über „eine Politik ohne vernünftigen Kompass, ein Land ohne Pioniergeist, über­reglementiert, mit Studienabbrechern und Berufslosen in höchsten Ämtern“. Auch hier liebte er die offene, deutliche, problemorientierte Aussprache.

Neben der geliebten Familie standen Hobbys wie Skilauf, Golf und Tauchsport im Fokus dieses agilen, weltoffenen, den Mitmenschen zugewandten Unternehmers. Über 8 000 Tauchgänge hatte der Tauchlehrer mit höchster Zertifizierung erlebt. Cocos Island vor Costa Rica, die kolumbianische Insel Malpelo und die Galapagos-Inseln gehörten zu seinen Highlights. Was er dort mit Robben, Rochen und weißen Haien erleben durfte, erzählte er mit leuchtenden Augen und nicht ohne Humor.

Wir sind vereint in tiefer Trauer um den Ideengeber, Branchenkollegen und Freund Eddie Steubl.