12.11.2025

Umfassende Gaming in Germany-Konferenz mit klarer Botschaft: „Let’s reclaim the market“

„Let’s reclaim the market“: Dies war das Motto der Gaming in Germany-Konferenz am 11. November in Berlin.

Etwa 130 Teilnehmer machten die Gaming in Germany-Konferenz zu einem der wichtgsten Treffen der iGaming-Branche in Deutschland.

Gaming in Germany-Gründer Willem van Oort wies auf die Notwendigkeit hin, zügig und gründlich zu handeln, um den legalen Online-Markt zu stärken.

Branchenkenner Peter-Paul de Goeij führt als Moderator souverän durch die Konferenz.

Sebastian Buchholz von der GGL blickt auf die Erfolge der Behörde in ihrer noch jungen Geschichte zurück.

Christian Heins, Director iGaming Tipico, berichtet über das Aufspüren von Schwarzmarktanbietern und den steinigen Weg, Big Tech-Konzerne, wie Google, Meta und Tiktok, dazu zu bringen, Werbung von illegalen Anbietern zu unterbinden.

Birgitte Sand (r.), ehemalige Leiterin der dänischen Glücksspielbehörde, spricht mit mehreren Experten über künftige Maßnahmen zur Stärkung des legalen Marktes, hier mit Julia Lensing vom DOCV.

Am 11. November 2025 kamen führende Vertreter von Online-Glücksspielanbietern und Verbänden sowie Juristen zur Gaming in Germany-Konferenz im DoubleTree by Hilton Hotel am Kurfürstendamm in Berlin zusammen. Etwa 130 Teilnehmer machten die Konferenz zu einer der wichtigsten Plattformen für den Austausch unter Experten des Online-Glücksspiels.

Zeit zu handeln – Evaluierung naht

„Wir befinden uns auf dem Höhepunkt der Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages“, sagt Willem van Oort in seiner Begrüßungsrede. Gastgeber Willem van Oort, Gründer der Gaming-in-Business-Communities Gaming in Spain, Gaming in Holland und Gaming in Germany, machte deutlich: Jetzt gelte es, die richtigen Maßnahmen einzuleiten, um das Ziel, den Markt zurück zu gewinnen („Let’s reclaim the market“), noch zu erreichen. Viele Teilnehmer betonten, wie wichtig es sei, zügig zu handeln, da Ende 2026 die Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrages anstehe.

Vertreter von Anbietern und Verbänden erläuterten ausführlich die Kernpunkte, die eine entscheidende Rolle bei der Stärkung des legalen und Bekämpfung des illegalen Online-Marktes spielen:

- Besteuerung: Die Besteuerung des Einsatzes mit 5,3 Prozent ist in Europa einzigartig und laut allen Experten gänzlich ungeeignet, um den legalen Anbietern eine faire Chance gegenüber den illegalen zu bieten. Hier sei eine Besteuerung des Bruttospielertrages, wie überall in Europa, wesentlich sinnvoller.

- Big Tech: „Wir müssen Wege finden, wie wir es vermeiden können, dass Spieler zu illegalen Glücksspielanbietern abwandern, indem ‚Big Tech‘ gezwungen wird, digitale Regulierungsanforderungen zu befolgen“, unterstreicht Willem van Oort.

Christian Heins, Director iGaming Tipico, legte in seinem Vortrag („Operators taking a stand against the black market“) eindrücklich dar, wie Tipico mit Hilfe spezieller KI (humbl.ai) und zusätzlichen Mitarbeitern Schwarzmarktangebote aufspürt und Google und Meta aufzeigt, welche gravierenden Folgen entstehen, wenn Anbietern des Schwarzmarktes großflächig die Gelegenheit geboten wird, illegale Angebote zu bewerben. Heins berichtet von den großen Anstrengungen dieses Vorhabens. Bei Google sei es von Erfolg gekrönt gewesen, bei Meta – noch – nicht.

- Nutzung von Daten: Vertreter des Deutschen Sportwettenverbandes (DSWV) und des Deutschen Online Casinoverbandes (DOCV) wiesen darauf hin, dass es einzigartig sei, wie viel glücksspielrelevante Daten hierzulande gesammelt werden. Diese müssten allerdings auch umfassend ausgewertet und evaluiert werden, sodass sie nützliche Einblicke erlauben und auf dieser Grundlage regulatorische Entscheidungen getroffen werden können. Hier hoffen die legalen Anbieter auf baldiges Handeln der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL).

Wichtige Plattform

Zahlreiche informative Vorträge und Beiträge von Entscheidern aus der Praxis machten die Gaming in Germany-Konferenz zu einer der wichtigsten Plattformen der legalen Online-Glücksspielbranche. Umso erfreulicher wäre es, wie in anderen europäischen Staaten üblich, wenn Politiker aus Bund und Ländern ebenfalls an solchen Veranstaltungen teilnehmen würden.

Ein ausführlichen Bericht über die Gaming in Germany-Konferenz lesen Sie in unserer Dezember-Ausgabe.