"Unser gemeinsamer Feind ist das illegale Spiel"
Der Gauselmann Branchengipfel unter dem Motto "Status Quo – Tradition & Leidenschaft" war am Freitag/Sonnabend die Info-Drehscheibe für Automatenunternehmer aus ganz Deutschland. Im Frankfurter Congress Center lockten neben einer umfassenden Produktausstellung diverse hochkarätige Vorträge und ein Gala-Abend anläßlich des 80. Geburstages des Firmenmgründers und Branchen-Impulsgebers Paul Gauselmann.
Besonders spannend und zukunftsweisend war die Podiumsdiskussion "Glücksspielanbieter – gemeinsame Perspektiven" mit den Gästen Dr. Georg Sundermann (Lotto Hessen), Stefan Meurer (X-TiP Sportwetten), Dr. Dirk Quermann (Online-Gaming) und Georg Stecker (DAW). Letzterer, der Sprecher der Deutschen Automaten Wirtschaft, brach eine Lanze für eine neue Plattform für einen branchenübergreifenden Dialog der Glücksspielanbieter. Denn: "Unsere gemeinsamen Interessen und unsere gesamtgesellschaftliche Verantwortung sind größer als das, was uns auseinander treibt." Stecker weiter: "Unser gemeinsamer Feind ist das illegale Spiel." Für die legalen Anbieter müsse eine sinnvolle wirtschaftliche Betätigung möglich bleiben.
Dr. Sundermann gegen Überregulierung der legalen Anbieter
Dr. Georg Sundermann, Lotto Hessen, wandte sich auch gegen eine Überregulierung der legalen Anbieter und forderte faire, kohärente staatliche Rahmenbedingungen anstatt "Chaos und Anarchie". Es dürfe nicht zugelassen werden, dass über 50 Prozent des rund 50 Milliarden Euro großen Glücksspielmarktes in nichtregulierten, illegalen Angeboten versickere. Er könne sich beispielsweise ein Zusammenwirken mit dem gewerblichen Spiel bei einer erstrebenswerten, spielformübergreifenden, nationalen Sperrdatei-Lösung vorstellen.
Stefan Meurer wünscht sich für den Sportwettenbereich "klare Regeln und Auflagen, die wirtschaftlich vernünftig sind". Nur dann sei ein fairer Wettbewerb möglich und der Bessere könne und werde mit seinen Produkten und Dienstleistungen gewinnen. Dr. Dirk Quermann machte in ähnlicher Weise deutlich, dass auch beim Online-Gaming eine deutschlandweite staatliche Konzessionierung notwendig sei, um ein weißes, sauberes Geschäft aufbauen zu können.
Exzessive Einschränkungen in Ländern wie Hessen
Paul Gauselmann ergriff das Wort und verwies auf exzessive Einschränkungen des gewerblichen Spiels am Beispiel Hessen. Mit entsprechenden Folgen: Viele legale Unternehmen beklagten Umsatzeinbußen in der Größenordnung von 20 Prozent, und die Spielgäste würden durch die unvernünftige Überregulierung in das illegale Spiel getrieben!
Der AutomatenMarkt wird in seiner Oktober-Ausgabe ausführlich über den Gauselmann-Branchengipfel berichten.