Wertschätzung der Freiheit nimmt ab
Die Wertschätzung der Freiheit in Deutschland hat im Vergleich zum Vorjahr insgesamt betrachtet erneut abgenommen. Das hat das John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung in Heidelberg als Ergebnis des "Freiheitsindexes Deutschland" für das Jahr 2014 ermittelt.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Demoskopie Allensbach und dem Institut für Publizistik der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz erhob das Heidelberger Institut bereits zum vierten Mal den sogenannten Freiheitsindex anhand einer repräsentativen Befragung der Bevölkerung an 1 571 Personen und einer Medienanalyse überregionaler Printmedien, in der 2 386 Presseartikel ausgewertet wurden.
Auf einer Skala von -50 bis +50 lag der errechnete Freiheitsindex bei minus 7. Das heißt: Nach wie vor befindet sich Freiheit damit im Hintertreffen gegenüber konkurrierenden Werten wie Gleichheit, Gerechtigkeit oder Sicherheit. Im Vergleich zu 2013 kann erneut eine Verschiebung zu Ungunsten der Freiheit festgestellt werden.
Der Rückgang des Wertes ist auf die Ergebnisse der Medieninhaltsanalyse zurückzuführen. Erfreulich ist, dass sich die Forderung der Bevölkerung nach Verboten auf dem niedrigsten Stand seit Beginn des Messung befindet. Überdies kann eine Annäherung in den Meinungsmustern zur Freiheit zwischen Ost- und Westdeutschen festgestellt werden.
Forderung nach Verboten auf niedrigstem Stand seit Beginn der Messung
Die Ergebnisse zum diesjährigen Schwerpunktthema, das erstmals eine empirisch fundierte Verbindung zwischen dem Internet- und Datenschutzthema und der Freiheitsthematik herstellt, verweisen auf eine Kette innerer Widersprüche der Befragten in Bezug auf die Beurteilung der neuen Medien und den tatsächlichen Umgang der Bevölkerung mit Internet und Co. Außerdem sind, insbesondere was Fragen des Datenschutzes anbelangt, deutliche generationelle Unterschiede zu erkennen.
Weitere Informationen zum Freiheitsindex liefert die Webseite des John Stuart Mill Institut für Freiheitsforschung in Heidelberg.
Der Freiheitsindex Deutschland 2014 ist als 164-seitiges Druckwerk erschienen (ISBN 978-3-941743-45-8). Der Preis beträgt 19,80 Euro. Als e-book kostet die Studie 9,80 Euro.
