3 000 Arbeitsplätze in Niedersachsen bedroht – Automatenwirtschaft warnt vor wachsendem Schwarzmarkt und fordert Umsteuern

DAW-Gruppenfoto: Heiko Sachtleben, MdL (Wirtschaftspolitischer Sprecher, Bündnis 90/Die Grünen), Georg Stecker, Sabine Tippelt, MdL (Vizepräsidentin im Niedersächsischen Landtag, SPD), Oliver Ebken, MdL (SPD), Frank Waldeck, Sabrina Kahmann (DAW Länderbeauftragte für Niedersachsen, Hamburg und Bremen), Marcel Scharrelmann, MdL (Wirtschaftspolitischer Sprecher, CDU) und Uwe Dorendorf, MdL (CDU). Foto: AWI/DAW/Grabe
Zahlreiche Gäste aus Politik, Unternehmensverbänden und Automatenwirtschaft sind am gestrigen Donnerstag, 11. September, der Einladung des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) und des Automatenverbandes Niedersachsen (AVN) nach Hannover gefolgt. Beim Parlamentarischen Abend in der Landeshauptstadt wurden sie von DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker und Frank Waldeck, Vorsitzender des AVN, begrüßt. Neben zahlreichen Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags waren auch Sabine Tegtmeyer-Dette (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretärin im Niedersächsischen Finanzministerium, Sabine Tippelt, MdL (SPD), Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtags, sowie Oliver Ebken, MdL (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses „Tourismus", bei der Veranstaltung.
Gravierender Schritt in die falsche Richtung
In seinem Grußwort wies DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker auf die Zukunft des gewerblichen Automatenspiels hin. „Mit dem Auslaufen der Übergangsregelung für Doppelspielhallen droht Niedersachsen ein gravierender Schritt in die falsche Richtung. Ein funktionierender, legaler Markt würde massiv geschwächt – mit schwerwiegenden Folgen für Verbraucher- und Jugendschutz. Mit bundesweitem Blick zeigt sich: Ist das legale Angebot nicht ausreichend verfügbar und nicht bedarfsgerecht gestaltet, wird der Kanalisierungsauftrag konterkariert. Die Folge: Verbraucherinnen und Verbraucher weichen in den illegalen Markt aus – ohne Jugend- und Verbraucherschutz, ohne Prävention, ohne Limits. Eine Regulierung, die legale Spielangebote verdrängt, statt sie zu stärken, verfehlt ihren eigentlichen Zweck: den Schutz der Menschen.“, so Stecker.
Abbau von 3 000 Arbeitsplätzen in Niedersachsen
AVN-Vorsitzender Frank Waldeck betonte vier zentrale Punkte, die die Automatenbranche in Niedersachsen wirtschaftlich vor große Herausforderungen stellen: die steigende Vergnügungssteuer, die von vielen Betrieben wirtschaftlich nicht mehr getragen werden kann, eine Sperrzeit, die an der Lebenswirklichkeit der Menschen vorbeigeht, und zu Ausweichbewegungen in andere Bundesländer oder zu anderen Spielorten führt. „Rund um Niedersachsen sind die Standorte bis tief in die Nacht geöffnet – alternativ gibt es nach Mitternacht die Gastronomie, das Online-Spiel oder schlimmstenfalls ein illegales Angebot“, so Waldeck. Hinzu kommen das Auslaufen der Doppelspielhallen zum 31. Dezember 2025, das zum Abbau von 3 000 Arbeitsplätzen in Niedersachsen führen werde sowie zuletzt das strikte Rauchverbot in Spielhallen.
Oliver Ebken, MdL, betonte in seinem Grußwort: „Die Automatenwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, zugleich aber auch in besonderer Verantwortung. Arbeitsplätze und Steuereinnahmen gehen Hand in Hand mit einer klaren Haltung zur Prävention von Spielsucht – nur so gelingt eine nachhaltige und zukunftsfähige Branche.“