DGB-Studie: Breite Unterstützung für 15-Euro-Mindestlohn
Der Deutsche Gewerkschafsbund (DGB) hat beim Meinungsforschungsinstitut forsa eine Studie zum Mindestlohn in Auftrag gegeben. Das wenig überraschende Ergebnis: Eine breite Mehrheit der Deutschen unterstützt die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro.
Zustimmung bei den unter 30-Jährigen besonders groß
Insgesamt seien 66 Prozent dafür. Frauen (71 Prozent) und Männer (59 Prozent) stimmen mehrheitlich zu. Im Westen befürworten laut Studie 67 Prozent die Anhebung, im Osten 59 Prozent. Besonders stark sei die Zustimmung bei den unter 30-Jährigen – hier stimmen 82 Prozent zu.
Die Studie wurde laut DGB zwischen vom 28. Mai bis 2. Juni 2025 erhoben. Die Datenbasis lag bei 1 504 Befragten.
Derzeit liegt der Mindestlohn bei 12,82 Euro pro Stunde. Ende Juni soll die unabhängige Mindestlohnkommission eine Empfehlung für die nächsten Anpassungen vorlegen.
Arbeitgeberverbände üben Kritik
Vertreter von Arbeitgeberverbänden haben zum Thema Mindestlohnerhöhung eine deutliche Meinung. Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), sieht eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro kritisch. Das würde das gesamte Tarifgefüge nach oben ziehen. Ein Anstieg des Mindestlohns um zwei Euro führe zu einem Anstieg des Stundenverrechnungssatzes um vier bis sechs Euro, sagt Dittrich bei t-online.de.
Steffen Kampeter, Geschäftsführers der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA) warnt vor einer erneuten Erhöhung des Mindestlohns per Gesetzeseingriff. Kampeter bezeichnet das bei welt.de als „politisches Harakiri“.