21.10.2025

Illegales Glücksspiel: Großrazzia in Berlin gegen Organisierte Kriminalität – weitere Kontrollen in Hamburg und Groß-Gerau

Rund 80 Einsatzkräfte waren am 16. Oktober in insgesamt 23 Objekten in Berlin im Einsatz. Mehrere Bars, Imbisse und Spielhallen in Friedrichshain, unweit des Ostbahnhofs, wurden kontrolliert.

Bei den Kontrollen in Berlin wurden 81 illegale Spielautomaten und 30 000 Bargeld sichergestellt. Hier ein Screenshot aus einem Videobeitrag von rbb24. Auch in Hamburg und Groß-Gerau wurden bei Kontrollen zahlreiche illegale Automaten sichergestellt.

Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) stellte vor Ort im rbb-Interview heraus, „wie viel Geld man mit illegalen Automaten verdienen kann".

Polizei, Zoll und Ordnungsämter führten am 16. Oktober einen großangelegten Verbundeinsatz gegen illegales Glücksspiel und Organisierte Kriminalität durch.

Wie die "Berliner Morgenpost" berichtet, durchsuchten rund 80 Einsatzkräfte insgesamt 23 Objekte in drei Bezirken, darunter mehrere Bars, Imbisse und Spielhallen in Friedrichshain, unweit des Ostbahnhofs.

81 illegale Spielautomaten sichergestellt

Bei den Kontrollen wurden 81 illegale Spielautomaten sichergestellt. Zudem konnten 30 000 Euro an Bargeld aus den Automaten beschlagnahmt werden. In einem Hinterzimmer entdeckten die Ermittler acht nicht zugelassene Geräte, ein weiteres wurde in einem benachbarten Laden gefunden. Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) begleitete den Einsatz vor Ort und betonte im rbb-Interview, „wie viel Geld man mit illegalen Automaten verdienen kann“.

Neben den Geräten stellten die Einsatzkräfte auch Waffen und Betäubungsmittel sicher. Mehrere Personen wurden wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit und fehlende Aufenthaltsgenehmigungen vorläufig festgenommen.

Enge Zusammenarbeit von Justiz, Ordnungsämtern, Zoll, Polizei und Steuerfahndung

Der Einsatz ist Teil der Kooperationsplattform zur Bekämpfung der Organisierten Kriminalität, die seit 2023 in Berlin besteht und eine enge Zusammenarbeit von Justiz, Ordnungsämtern, Zoll, Polizei und Steuerfahndung vorsieht. Ziel ist es, kriminelle Strukturen auch finanziell zu treffen – etwa durch den Entzug illegal erwirtschafteter Gewinne aus Glücksspiel, E-Zigarettenhandel oder Geldwäsche.

„Wichtiger Baustein gegen die organisierte Kriminalität“

Laut Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), seien solche Einsätze ein „wichtiger Baustein gegen die organisierte Kriminalität“. Gerade Spielautomaten würden zunehmend als Geldwäscheinstrument genutzt.

„Wir brauchen ein Klima, in dem Kriminelle jederzeit damit rechnen müssen, für Betrug und andere Straftaten zur Rechenschaft gezogen zu werden“, zitiert die „Berliner Morgenpost“ Jendro.

Bereits im Juli hatten die Behörden bei einer ähnlichen Aktion 21 Betriebe durchsucht und 28 illegale Spielgeräte beschlagnahmt. Im April wurden bei einer weiteren Großrazzia mit 400 Einsatzkräften insgesamt 109 illegale Spielautomaten und Bargeld in Höhe von rund drei Millionen Euro sichergestellt.

Berlin bleibt ein Brennpunkt

Nach Angaben des aktuellen Lagebilds 2023 zur Organisierten Kriminalität bleibt Berlin ein Brennpunkt: Es wurden 66 Ermittlungskomplexe mit insgesamt 485 Tatverdächtigen erfasst. Der finanzielle Schaden belief sich auf 57,1 Millionen Euro, die kriminellen Erträge auf 86,3 Millionen Euro.

Einsatz in Hamburg: 14 Automaten aus einer einzigen Kneipe sichergestellt

Auch im Hamburger Bezirk Eimsbüttel schlugen die Ermittler zu. Am 16. Oktober wurden bei einem gemeinsamen Einsatz von Polizei, Bezirksamt und Zoll 19 illegale Spielautomaten und mehrere Tausend Euro Bargeld sichergestellt – davon allein 14 illegale Automaten aus einer einzigen Kneipe, wie mopo.de berichtet. Insgesamt seien fünf Gaststätten überprüft worden.

Fünf illegale Spielautomaten in Kiosk in Groß-Gerau

Ebenfalls am Abend des 16. Oktober kontrollierten Beamte der Polizeistation Groß-Gerau gemeinsam mit dem Ordnungsamt ein Kiosk im Stadtgebiet. Bei der Überprüfung der Lokalität stellten die Kontrolleure fünf illegale Spielautomaten sicher. Zudem konfiszierten die Ordnungshüter 65 illegale Vapes. Weiterhin stießen sie auf etwa 500 Getränke ohne gültiges Pfandsiegel und alkoholische Getränke, obwohl der Kioskbetreiber keine Ausschankgenehmigung für Alkoholika besitzt. Der Betrieb des Kiosks wurde daraufhin bis auf Weiteres untersagt. Den Kioskbetreiber erwarten nun Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel sowie Verstoßes gegen das Pfandgesetz und das Tabakrecht.