Sportwetten-Monopol: Fantasien über gläserne Finanzströme
Landespolitiker hätten angedacht, das Glücksspiel im Internet zu ver-bieten. Dies könnte und müsste über Internet-Provider durchgesetzt werden. Wirkungsvoll kontrolliert werden könnte es über die Finanzströme von Banken und Kreditkartenunternehmen. Das erklärte Karl-Heinz Hage von der Berliner Senatskanzlei im Sportausschuss des Deutschen Bundestages.
Der Internetdienst Isa-Casinos beruft sich bei seinem entsprechenden Bericht auf eine Mitteilung des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Weiterhin heißt es in dem Bericht, die Ministerpräsidenten der Länder wollten im Dezember den neuen Staatsvertrags-Entwurf unterzeichnen, der das Sportwetten-Monopol für weitere vier Jahre festschreiben soll. Bis Ende 2007 sollen dann die Länderparlamente das Vertragswerk ratifizieren.
„In den kommenden Jahren wird es eine modifizierte Fortführung des Monopols geben“, sagte Hage. Dabei sollen die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts vom 28. März „eins zu eins“ berücksichtigt werden. Nach drei Jahren Laufzeit sollte eine Evaluierung stattfinden, um dann eine endgültige Entscheidung für den nächsten Jahreszeitraum zu treffen, kündigte er an.
Eine Vollliberalisierung des Wettmarktes käme aus Ländersicht in kurzer Zeit nicht in Betracht, weil das erhebliche finanzielle Einbußen der Länder zur Folge hätte. Der wesentliche Ansatz zur Beibehaltung des Monopols sei die Finanzierung des Breitensports.
Der Wettbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball-Liga (DFL), Wilfried Straub, sprach sich hingegen im Sportausschuss erneut für eine Liberalisierung des Wettmarktes aus.