04.06.2004

Süddeutsche Zeitung informiert über konkrete Spielverordnungs-Pläne

Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 1. Juni im Wirtschaftsteil über das mögliche Aussehen der für Anfang 2005 geplanten neuen Spielverordnung.

Wörtlich schreibt der Autor und Insider Klaus Ott: „Das Wirtschaftsministerium plant nun, die Mindestspielzeit pro Einsatz von zwölf auf drei Sekunden zu senken. Der zulässige Verlust soll von 60 auf 105 Euro pro Stunde erhöht werden, der maximale Gewinn soll weiterhin 500 bis 600 Euro pro Stunde betragen.“

Weiterhin heißt es in dem Artikel: „Clements Ressort will den Unternehmern außerdem erlauben, künftig 15 statt zehn Automaten pro Halle beziehungsweise drei statt zwei Geräte pro Gaststätte aufzustellen.“

Und: „Die Bundesregierung will Spielautomaten verbieten, die zum Einsatz hoher Summen reizen. Die Spielhallenbetreiber müssten bis zu 60 000 Geräte, die als Fun Games bezeichnet werden, abbauen oder den neuen Regeln anpassen.“

In einem Kommentar bezieht der Journalist der Süddeutschen Zeitung unter anderem wie folgt Stellung: „Clements Ressort will aus Rücksicht auf die Automatenbranche ,erheblich freiere Spielgestaltungen ermöglichen’. Die Gefahr, zu große Freiräume zu gewähren, wäre vermutlich kleiner, hätte die Regierung schon früher eingegriffen. Die Bundesländer verlangten bereits vor Jahren eine zeitgemäße Verordnung. Damals waren die Fun Games ein geringeres Problem, nun möchten die Spielhallenbetreiber ihre vielen neuen Geräte behalten.“

Weiter heißt es in dem Kommentar von Klaus Ott: „Die Länder sind allerdings auch selbst gefordert. In ihren staatlichen Spielbanken ist es möglich, an den Automaten bis zu 50 000 Euro pro Stunde zu verlieren, wie Clements Ministerium ebenfalls registrierte. Auch hier sind neue Regeln zum Schutze der Kunden überfällig. Der Staat macht es sich zu leicht, wenn er bei der privaten Glücksspielbranche eingreift, um seine Bürger dann selbst abzuzocken.“