Überregulierte Geräte und Spielerfrust: FGA fordert Maßnahmen zur Stärkung des legalen Angebots
Aktuelle Studien und Schätzungen zeigen alarmierende Entwicklungen im Bereich des gewerblichen Automatenspiels in Deutschland. Übermäßige Regulierung und restriktive Maßnahmen lösen bei den Spielern Frust und Unzufriedenheit aus. Dieser Frust treibt viele in das illegale Spiel, da sie dort oft bessere Angebote und weniger Einschränkungen finden. Der Fachverband Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA) fordert daher eine Balance zwischen Regulierung und Spielerschutz, um den legalen Markt attraktiv zu halten und den illegalen Markt nachhaltig einzudämmen.
Einschränkungen beeinträchtigen legale Anbieter
Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass über 70 Prozent der Spieler sich durch gesetzliche Einschränkungen in ihrer Spielfreude eingeschränkt fühlen. Zudem erwägen etwa 44 Prozent bereits, illegale Spielorte aufzusuchen. Besonders betroffen ist das Angebot an legalen Geldspielgeräten in der Gastronomie. Unerlaubte Glücksspielautomaten an illegalen Orten setzen viele Gastronomiebetriebe, vor allem im ländlichen Raum, weiter unter wirtschaftlichen Druck. Die Reduzierung der maximal erlaubten Anzahl von drei auf zwei Geldspielgeräte pro Betrieb hat die Verbreitung illegaler Angebote zusätzlich begünstigt.
Überregulierte Geräte und Spielerfrust
Ein weiteres Problem ist die Frustration der Spielgäste am legalen Angebot. „Die Geräte sind überreguliert, das heißt, im Vergleich zum illegalen Angebot sind sie oft zu langweilig, was ihre Attraktivität deutlich mindert. Diese Überregulierung kann dazu führen, dass Spieler sich eher für den illegalen Markt entscheiden, da dort die Geräte oft weniger eingeschränkt sind und somit mehr Spannung und Abwechslung bieten. Das erschwert es, das legale Angebot attraktiv zu gestalten und die Spieler zu halten“ erläutert FGA-Präsidentin Sabine Dittmers-Meyer.
Schwarzmarkt wächst parallel zur Nachfrage
Der illegale Markt für Automatenspiele wächst stetig, während die Kontrolle immer schwieriger wird. Das Ziel, das legale Angebot durch geeignete Maßnahmen zu stärken, droht beim gewerblichen Automatenspiel zu scheitern. Die Schwarzmarktquote liegt derzeit bei rund 30 Prozent, wobei mindestens die Hälfte der Umsätze illegal erwirtschaftet wird. Dies führt zu Steuerausfällen von mindestens 500 Millionen Euro jährlich.
FGA fordert konkrete Maßnahmen
Der Fachverband Gastronomie Automaten (FGA) sieht dringenden Handlungsbedarf und fordert daher folgende Maßnahmen:
– Erhöhung der maximal erlaubten Anzahl an Geldspielgeräten in Gaststätten von zwei auf drei Geräte
– Eine ausgewogenere Regulierung, die den Schutz der Gäste gewährleistet, aber gleichzeitig die Überregulierung reduziert, um die Attraktivität der Geräte zu erhöhen
– Deutliche Einbindung der Gastwirte in die Verpflichtungen zum Jugend- und Verbraucherschutz, um die Kontrolle zu erleichtern
– Ausbau und Verbesserung des OASIS-Sperrsystems sowie der Nutzbarkeit der Datenbank
– Intensivierung von Schulungen und Information der Vollzugsmitarbeiter
Engagement für eine stärkere Verfolgung des illegalen Glücksspiels
Die Automatenwirtschaft unterstützt diese Maßnahmen seit Jahren durch Schulungen von Behördenmitarbeitern im gesamten Bundesgebiet und setzt sich für eine stärkere Verfolgung des illegalen Glücksspiels ein. Ziel ist es, das legale Angebot zu sichern und den illegalen Markt nachhaltig einzudämmen.
Der Fachverband Gastronomie-Aufstellunternehmer (FGA) vertritt die Interessen der Gastronomieaufstellunternehmen in ganz Deutschland. In gastronomischen Betrieben sind rund 50 000 gewerbliche Geldspielgeräte aufgestellt. Der FGA unterstützt Gastronomieaufstellunternehmen bei Betriebsabläufen, der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und vertritt ihre politischen Interessen. Zudem ist er Ansprechpartner für Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung.