GGL warnt: Illegales Online-Glücksspiel setzt insbesondere Jugendliche hohem Suchtrisiko aus
Illegale Glücksspielanbieter richten ihre Online-Angebote gezielt an deutsche Spielende. Doch ohne Alterskontrollen, Einsatz- und Einzahlungslimits oder Sperrsysteme kann das Risiko einer Glücksspielsucht steigen – vor allem bei Jugendlichen. Anlässlich des jährlichen Aktionstag Glücksspielsucht am 24. September warnt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) eindringlich vor solchen illegalen Angeboten.
Der Aktionstag steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. Hendrik Streeck, dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, und trägt das Motto „Glücksspielschäden – erkennen, benennen, vermeiden“.
Illegale Plattformen – kein Spielerschutz
Ronald Benter, Vorstand der GGL, warnt: „Illegale Plattformen bieten keine wirksamen Spielerschutzmechanismen. Wer dort spielt, geht ein erhebliches Risiko ein, eine Glücksspielsucht zu entwickeln.“ Hingegen verpflichtet der Glücksspielstaatsvertrag 2021 erlaubte Anbieter zu klaren Schutzmaßnahmen: Einsatz- und Einzahlungslimits, die Sperrdatei OASIS oder zum Beispiel ein Panik-Button, der das Spiel sofort unterbricht.
Die Prävention von Glücksspielsucht ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der GGL. Dabei setzt die Behörde auf drei zentrale Aspekte: Aufklärung über Risiken und Schutzmechanismen, Bekämpfung illegaler Angebote, die besondere Gefahren bergen und Kontrolle legaler Anbieter, damit alle Spielerschutzvorgaben eingehalten werden. Aufgabe der GGL sei es, die gesetzlichen Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags hinsichtlich des Spielerschutzes bei erlaubten Anbietern konsequent durchzusetzen.
Dies gelte auch für den Markt für Online-Sportwetten. Auf dem Fachtag „Sportwetten – ein bekanntes Risiko“ sagt Sebastian Buchholz, Leiter der GGL-Abteilung Erlaubnisse und Aufsicht legales Glücksspiel: „Sportwetten sind ein wachsender Markt, eine konsequente Aufsicht über legale Anbieter ist neben der Bekämpfung illegaler Wettangebote wichtig, um Spielerinnen und Spieler zu schützen und Rechtssicherheit im Markt zu gewährleisten.“ Er gibt in seinem Vortrag Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Grenzen der Regulierung und die Herausforderungen bei der Kontrolle des Online-Markts.
Warnsignale ernst nehmen
Glücksspielsucht entwickelt sich schleichend, so die GGL. Wer Warnsignale wie steigende Einsätze oder sozialen Rückzug bemerkt, sollte frühzeitig Hilfe suchen. Unterstützung bietet die kostenfreie und anonyme Helpline 0800 137 27 00 des Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BiÖG). Unter www.check-dein-spiel.de/ informiert das BiÖG über verschiedene Hilfsangebote.
Eine weitere Anlaufstelle mit verschiedenen Hilfsangeboten ist das bundesweite Netzwerk der Landeskoordinierungsstellen Glücksspielsucht www.buwei.de. Unter den Telefonnummern 0800 077 66 11 und 0800 137 27 00 bekommen Menschen mit Glücksspielproblemen und ihre Angehörigen anonym und kostenlos Hilfe von Suchtexpertinnen und Experten.
Eine Übersicht weiterer Beratungsstellen findet man auf der Website der GGL unter www.gluecksspiel-behoerde.de/de/fuer-spielende/gluecksspielsucht-beratungs-und-hilfsangebote.
Amtliche Whitelist bietet Klarheit
Abschließend betont die GGL: "Spielende können jederzeit selbst prüfen, ob ein Anbieter legal ist: Auf der amtlichen Whitelist sind alle erlaubten Glücksspielanbieter aufgeführt. Anbieter die nicht gelistet sind, sind illegal."