20.08.2004

Zahl der Existenzgründer sinkt in Deutschland

Es gibt zu wenig Unternehmer in Deutschland.

Die Zahl der Selbstständigen wird hierzulande aus demographischen Gründen in den kommenden Jahrzehnten um deutlich mehr als eine halbe Million zurückgehen, prognostiziert das Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

„Der enge Zusammenhang zwischen Existenzgründungen und Wirtschaftswachstum ist in Deutschland lange Zeit vernachlässigt worden. Länder, in denen mehr Menschen das Wagnis der Selbstständigkeit eingehen, sind auch in punkto Wirtschaftsleistung Spitze“, erklärt ein Sprecher des Instituts.

In Deutschland krebse dagegen das Wachstum seit langem an der Nulllinie entlang. Nur jede zehnte Erwerbsperson hat eine eigene Firma. Zum Vergleich: In einem Land wie Irland ist jeder Fünfte unternehmerisch tätig.

Die Prognose der Kölner: „Insgesamt wird der Rückgang an Existenzgründungen bis 2050 mit einem Drittel doppelt so stark ausfallen wie der Bevölkerungsrückgang. Die Zahl der Selbstständigen wird somit von momentan 3,6 Millionen auf 2,9 Millionen zur Jahrhundertmitte zurückgehen.“

Dies wiederum habe fatale Folgen für den Arbeitsmarkt: „Unterstellt man auch für die Zukunft, dass jeder Gründer durchschnittlich 2,4 Arbeitsplätze schafft, ergibt sich ein Defizit von mindestens 1,8 Millionen Arbeitsplätzen.“